Karim Akerma: Antinatalismus

Dokumentation zum Thema Mensch (-sein, -heit)

von  Jack

Dieser Text ist Teil der Serie  Wer öfter liest, ist schneller tot

Dieses Buch ist ein Handbuch. Die Druckausgabe ist leider unhandlich, wer sie kennt, weiß, wie gemeint. Aber der Inhalt läßt sich lesen.


Im Alter von 17-18 kam mir der Antinatalismus als spontane Idee. Ich kannte das Leid und Elend der Menschheit aus Geschichtsbüchern und Filmen, und im Sommer 2000 kam ich nach erstem Kontakt mit psychotherapeutischer Literatur an Informationen darüber, wie weit verbreitet sexueller Kindesmissbrauch ist. Das brachte das Fass der affektiven Empathie zum Überlaufen, und ich dachte, dass letztlich nur der Verzicht auf Kinderzeugung den ewigen Kreislauf des Leids stoppen kann.


Mit dem Antinatalismius konfrontiert, verhielten sich selbst die vernünftigsten der mir damals bekannten Menschen zynisch, herzlos, wie Sadisten und Soziopathen. Wer so etwas denkt, mit dem stimmt doch etwas nicht, war der wenig intelligente Schluss.


Dass es noch Antinatalisten außer mir gab, erfuhr ich erst Jahre später, und einer der mir bekanntesten Antinatalisten ist ebendieser Karim Akerma, durch dessen Handbuch mir nicht nur unzählige weitere Antinatalisten bekannt wurden, sondern auch, dass viele Berühmtheiten der Weltliteratur, bei deren Namensnennung man nicht unbedingt an den Antinatalismus dachte, durchaus im Ernst antinatalistische Ideen vertraten.



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Kommentare zu diesem Text


 Regina (31.03.25, 09:19)
Die Gegenbewegung lässt nicht lange auf sich warten. Der superreiche Patchworkvater Elon Musk vertritt heute den Natalismus, weil er das Aussterben der Humanressourcen fürchtet. Allerdings ist er, was seine eigene Familie betrifft inkonsequent. Hatte er mit seiner ersten Frau noch eine Quote von 5, reduziert er diese schon durch die zweite Mutter, die nur noch 3 Kinder zur Welt bringt, dann eine Freundin ohne Kinder usw. Gezählt werden ja die Geburten pro Frau.
 
Der Pillenknick in der deutschen Bevölkerungsstatistik ist aber nicht durch Antinatalismus entstanden, sondern durch effiziente Verhütungsmittel und Verhältnisse, die den kinderlosen Menschen in der Lebensmitte finanziell bevorzugen.

Bewusster Antinatalismus geht von einer pessimistischen Einschätzung der Zukunft aus, die nicht von der Hand zu weisen ist.
Natalismus glaubt, die Probleme auf irgendeine Weise lösen zu können und sei es durch eine Umsiedlung auf den Mars.

Um 1910 war die Bevölkerungsstatistik pyramidenförmig, ohne dass man von Natalismus versus Antinatalismus sprach. Das wäre die natürliche Entwicklung.

Kommentar geändert am 31.03.2025 um 09:22 Uhr

 Augustus meinte dazu am 31.03.25 um 12:48:
Ein finanziell armer Afrikaner wird höchst wahrscheinlich kein Antinatalist, wenn es darum geht, wenn er alt ist, von seinen Nachkommen versorgt zu werden. In diesen Kulturen der naturnahen Urzivilisationen wird der Natalismus gelebt und ist als Statussymbol angesehen, das gleichzeitig für die kräftige und gesunde Fruchtbarkeit (die hohe Kinderzahl sowohl für die Frau als auch für den Mann spricht) steht. 
Aus diesem Hintergrund protzt der alternde Elon Musk mit den (jüngsten) Kindern und stellt seine fruchtbare Männlichkeit der Welt zu Schau. Seine Frauen dagegen genießen den beruhigenden Zustand „es geschafft/ausgesorgt zu haben“, da sie durch ihre Verführungskunst es geschafft haben, sich vom reichsten Mann und Menschen der Welt schwängern zu lassen. 

Nicht bloß soll der Geist fruchtbar sein, der eigene Phallus soll es ebenso sein. Beide kreieren und erschaffen neue Welten. Ein Erzeuger ist ein Gott und fühlt sich wie ein solcher. Die Frau empfängt den vom Mann aus eingeschleusten Plan eines geistigen Wesen und gibt dem Geist die entsprechende Materie. Durch die Frau wird der Geist erst in dieser Welt immanent. 

Da Antinatalisten in der Regel die immanente Welt aus nachvollziehbaren Gründen verneinen, verneinen sie damit zusammenhängend auch jegliche Erschaffung neuen Leben.

Antwort geändert am 31.03.2025 um 12:52 Uhr

 Regina antwortete darauf am 31.03.25 um 19:01:
Was du da referierst, hat nichts mit Natalismus oder Antinatalismus zu tun. Diese beruhen auf intellektuellen Gesellschaftstheorien, nicht auf einer polygamen Tradition. 
Musk hat es nicht kapiert, dass er die Geburtenrate pro Frau erhöhen müsste, wollte er der abnehmenden Geburtenrate entgegenwirken. Wenn er fünf Frauen für 14 Kinder braucht, ist die Rate 2,8. Mit der ersten Frau aber wäre sie 5 gewesen.

Antinatalismus geht von einer nicht mehr lebenswerten Welt aus.

 Jack schrieb daraufhin am 31.03.25 um 22:27:
Antinatalismus geht von einer nicht mehr lebenswerten Welt aus.
Entweder das, oder es handelt sich um eine Ultradekadenzerscheinung bei Menschen, die nur noch ihre unmittelbaren täglichen Bedürfnisse befriedigen können (Subpassionarier). 


Die letzten Menschen sind nicht in der Lage, Familien zu gründen, weil ihre Opferbereitschaft bei Null und ihre Aspruchshaltung nahe Unendlich liegt.

 Citronella (31.03.25, 11:41)
Der ursprüngliche Kommentar wurde am 31.03.2025 um 19:39 Uhr wieder zurückgezogen.

 Jack äußerte darauf am 31.03.25 um 22:25:
Ich wollte schon Zitronenlimonade holen.
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