Kein Platz für Feiglinge und Heuchler, nur die Starken überleben, alles andere ist nur Geschwätz.

Cut-Up

von  hehnerdreck

Gestern wars n'blöder Kongolese, 

der hat mich angemacht, 

da hab ich ihm die Fresse poliert 

und kam in den Knast. 


Da saßen noch andere dunkle Gestalten, 

sie traten wild auf mich ein, 

auch als ich am Boden lag. 


Jeder Tritt ins Gesicht 

weckte in mir den Dämon, 

worauf ich wie von selbst aufstand 

und alle zu Boden warf. 


Ich hasse unfairen Kampf,  

also schlug ich sie alle zu Brei. 


Dann sperrten sie mich in einen dunklen Raum, 

einsam und allein – 

da kam dann der Teufel,

er flüsterte mir was ins Ohr,

ich stimmte zu.


Seitdem tanze ich auf Leichen 

und singe das Lied 

vom ewigen Ich, 

dem niemand mehr sagt, 

wer ich bin 

und was ich zu tun habe, 

um ihm zu gefallen.



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Kommentare zu diesem Text


 Augustus (22.04.25, 14:11)
Das „Überleben“ ist negativ konnotiert. Es assoziiert die Ideenlosigkeit oder vermeintlichen Schutz des Gutes zu „Wissen wie man lebt.“ Auch verlangt es stets Opfer, um über diese hinaus zu leben, daraus zieht es seine Nahrung, aber ohne Zukunftsaussichten. Nicht dadurch am Leben zu sein, sondern den anderen überlebt zu haben, ist hier vom Überleben zu sprechen. 
Ein solcher Zustand speist sich durch Gefahren, die an allen Ecken lauern; es ist von einem prähistorischen Instinkt die Rede, der kein Leben erlaubt, da es täglich bedroht wird. 

Wenn nun Überlebende fremder Orte in Lebensräume von Lebenden gelangen, die dadurch selbst im Kontrast zu den Überlebenden dann sich selbst als Überlebende, die die  Überlebenden überleben müssen, stellen, erzeugt dies eine Paradoxie; und Paradoxien werden oftmals - wie hier gezeigt - mit Gewalt gelöst. 

Kommentar geändert am 22.04.2025 um 14:13 Uhr

 hehnerdreck meinte dazu am 22.04.25 um 14:38:
Ich denke, mein Protagonist lebt noch im Schatten seiner Vergangenheit zwischen Gut und Böse – manchmal schwer zu unterscheiden. Die Gewalt hat ihn geprägt und der Wille zu überleben – ein Leben zwischen Idealen, der Lust an der Gewalt, aber auch dem Wunsch nach Frieden. Also manchmal bis oft widersprüchlich. 

Literarisch ging es mir um die Suche nach Authentizität, die durch ein ungerechtes und gewalttätiges Umfeld erschwert wird; vor allem aber, dass das Lesen ein bisschen wie Wildwasser-Rafting ist – sozusagen eine erlebnisreiche Lektüre ('tarantinolike').
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