Die Seelen

Text

von  Gabyi

Die Seele ist ein Konglomerat aus Gefühlen, Gedanken und Leidenschaften. Sie findet im Gehirn statt, erzeugt dort elektromagnetische Wellen, die nach außen abgestrahlt werden und mit den anderen Wellen des Universums konkurrieren. Es gibt immer mehr von den Seelen und sie bevölkern zunehmend das Weltall. Man findet böse und gute Seelen, je nachdem welche Maßstäbe man anlegt. Unsterblich sind sie alle, denn nichts geht verloren und es existiert keine Instanz, die sie löschen kann. Wie in einem riesigen Wimmelbild verstopfen sie die Stratosphäre und es gilt der Energieerhaltungssatz der Physik. Das alles weist auf die Unsterblichkeit der Seele hin, nur ihr Finden wirft einige Probleme auf. Es sind wohl nur Einzelpakete, welche man ungezielt aufspüren kann.




(inspiriert von Quoth "Unsterlichkeit der Seele")


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Kommentare zu diesem Text


 Graeculus (20.07.25, 13:49)
Wie können Gefühle, Gedanken und Leidenschaften bei Wahrung des Energiererhaltungssatzes elektromagnetische Wellen erzeugen, da doch Gefühle, Gedanken und Leidenschaften keine physikalischen Entitäten sind?

 Gabyi meinte dazu am 20.07.25 um 14:21:
Doch, denn man kann sie messen mittels Kernspin-Tomografie und MRT und sie so physikalisch sichtbar machen.

 

 Graeculus antwortete darauf am 20.07.25 um 14:34:
Was man messen kann, sind nicht Gedanken und Gefühle, sondern physikalische Vorgänge im Gehirn, bei deren Vorliegen die Versuchspersonen sagen, sie hätten diese Gedanken und Gefühle. Es handelt sich also um eine Korrelation, nicht um eine Identität.

 Graeculus schrieb daraufhin am 20.07.25 um 15:43:
In einem in diesen Tagen erscheinenden Manifest führender deutscher Hirnforscher heißt es dazu, daß sie zwar inzwischen vieles wüßten über die Aktivitäten in bestimmten Hirnregionen bei bestimmten geistigen Tätigkeiten, daß sie auch sehr viel wüßten über die molekularen Prozesse in Nervenzellen, daß sie jedoch zu dem Problem, wie das Gehirn es macht, Geist zu erzeugen, lediglich die Frage stellen könnten; sie hätten nicht nur keine Antwort darauf, sie wüßten nicht einmal eine Methode, mit der sie die Antwort finden könnten.

[Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 15.10.2004; das Manifest erschien am 19. Oktober in der Zeitschrift „Gehirn und Geist“.]

 Gabyi äußerte darauf am 20.07.25 um 15:44:
Korrelation stimmt, dennoch können auch die der Korrelation zuzuordnenen Gedanken/Gefühle bildlich dargestellt werden.und sind so physikalisch vorhanden.

 Graeculus ergänzte dazu am 20.07.25 um 15:55:
Physikalisch ist also die physikalische Seite der Korrelation vorhanden und meßbar; die andere Seite muß durch Aussagen der VPn festgestellt werden. Gedanken und Gefühle können nicht selbst gemessen werden.
Gedanken und Gefühle haben gar keine physikalischen Eigenschaften, sondern sind von ganz anderer Art. Z.B. sind Gedanken intentional, d.h. sie richten sich auf einen Gegenstand, der selbst nicht einmal real existieren muß (Phantasie: Elfen, Gnome, Hobbits, Engel usw.) Soetwas gibt es in der physikalischen Welt nicht. Weiterhin gibt es für die Lüge und den Irrtum keine Entsprechung im physikalischen Bereich. Weiterhin gilt bei Gefühlen nicht das physikalische Gesetz actio = reactio, denn ich kann ein Gefühl für jemanden haben, der also auf mich wirkt, ohne daß er überhaupt etwas davon weiß, also irgendeine Reaktion zeigt.

Psyche und Physis sind zwei völlig unterschiedliche Seinsweisen. Und dennoch gibt es eine Korrelation. Das ist das Rätsel, vor dem die Hirnforscher stehen. Wie kann etwas Physisches (das Gehirn) etwas Nichtphysisches (Gedanken, Gefühle) erzeugen? Sie wissen es nicht, und sie wissen nicht einmal, wie sie diese Frage beantworten könnten.

 Graeculus meinte dazu am 20.07.25 um 16:16:
Die Aufzählung der fundamental unterschiedlichen Eigenschaften von psychischen und physischen Phänomenen ist unvollständig, d.h. es handelt sich nur um Beispiele.
Hier ein weiteres: Eine Aussage über ein eigenes psychisches Erleben ("Ich habe Schmerzen.") kann prinzipiell kein Irrtum sein. Derartiges gibt es im physikalischen Bereich nicht, in dem immer z.B. Meßfehler, also Irrtum, möglich sind.

 Gabyi meinte dazu am 20.07.25 um 16:45:
Hatte ihn schon früher thematisiert: den Welle-Teilchen-Dualismus. Gedanken erzeugen elektromagnetische Wellen, welche gleichzeitig Teilchen entsprechen können. Diese sind dann physikalisch messbar. Man kann sie so sichtbar machen. Aber die letzten Fragen wollte ich hier auch nicht klären. Wie auch.

Antwort geändert am 20.07.2025 um 16:46 Uhr
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