Teile und herrsche

Text

von  Gabyi

In dem Land, in dem ich lebe, wird geteilt und geherrscht. Bundesländer, Ferienterminanordnungen.
Söders Bayern und Baden-Württemberg wollen natürlich Alleinstellungsprivilegien für sich in Anspruch nehmen und die Sommerferien jedesmal immer an das Ende des Sommers legen, da sind sie knallhart. Was bilden die sich eigentlich ein, wer sie sind. Was Besseres etwa ? Die anderen Bundesländer müssen dagegen ferienterminmäßig rotieren. Warum lassen die sich das eigentlich bieten ? Tausende von Familien müssen auf diese Weise mehr Stress und mehr Unkosten in Kauf nehmen. Söder dagegen behauptet nur: Das liegt in der bayerischen DNA. Hackt es ?


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Kommentare zu diesem Text


 Graeculus (19.07.25, 14:01)
Das Argument ist, daß nur diese beiden Länder, Bayern und Baden-Württemberg, vierzehntägige Pfingstferien haben, die bei einem frühen Sommerferientermin sehr dicht an diesen lägen. Für die Planung von Klassenarbeiten und Abiturprüfungen wäre das ungünstig.

 Gabyi meinte dazu am 19.07.25 um 14:25:
Einwöchige Pfingstferien aus Gerechtigkeitesgründen wäre eine Option.

 Graeculus antwortete darauf am 19.07.25 um 14:35:
Jedenfalls könnte man Bayern und Baden-Württemberg nicht ohne weiteres in den Turnus der anderen Bundesländer einbauen, sondern man müßte dort die ganze Ferienstruktur ändern.
Warum haben sie so lange Pfingstferien? Ich meine, gehört zu haben, daß das an ihrer traditionell landwirtschaftlichen Prägung liegt (von der ich nicht weiß, inwieweit sie heute noch besteht).
Erinnern kann ich mich daran, daß wir in meiner Kindheit in NRW dreiwöchige Osternferien hatten, die "Kartoffelferien" genannt wurden, also ebenfalls einen landwirtschaftlichen Hintergrund hatten.
Was machen Landwirte eigentlich um Pfingsten herum? Heuernte, vermute ich.

Söder denkt sicherlich auch daran, daß solche Änderungen von Traditionen nicht populär sind und er somit eine Gelegenheit hat, sich selbst als Kämpfer für bayerische Interessen populär zu machen.
Dies ist für die anderen Bundesländer natürlich kein plausibles Argument.
Dann hat er auch noch - unpassend, wie ich meine - Bayerns hohen Beitrag zum Länderfinanzausgleich ins Gespräch gebracht.

Unterrichtsplanung, Tradition und Politik gehen hier also eine komplizierte Verbindung ein.
Letztlich ist Politik eine Macht- und Interessenfrage, bei der die Gerechtigkeit schon mal kurzatmig wird.

Antwort geändert am 19.07.2025 um 14:36 Uhr

 FrankReich (19.07.25, 14:59)
Noch habe ich das Problem nicht so ganz erfasst, denn Schulferien werden in jedem Bundesland mit 75 Tagen pro Jahr veranschlagt und jedem Bundesland obliegt die Verteilung eigenverantwortlich, somit müsste es doch jedem freistehen, seine Verhältnisse an die der Baden-Württemberger und Bayern anzupassen oder wie nun? 👋😂

 Graeculus schrieb daraufhin am 19.07.25 um 15:08:
Im Prinzip ja, nur passen lange Pfingstferien nicht zu einem frühen Beginn der Sommerferien; das geht unterrichtstechnisch nicht.
Und sowohl der turnusmäßige Wechsel der Sommerferien als auch der Nicht-Wechsel für zwei Bundesländer basieren auf einer Vereinbarung der Kultusminister (KMK); das schließt eine Willkür jenseits von Vereinbarungen aus.
Wer etwas ändern will, braucht eine neue Vereinbarung.

 FrankReich äußerte darauf am 19.07.25 um 15:18:
Wenn bspw. NRW seine Pfingst- und restlichen Ferien an die der Bayern und Baden-Württemberger anpasst, ist der Fisch doch geputzt und drauf geschissen auf die Vereinbarung mit den Kultusministern der übrigen Länder, wenn sich zwei Bundesländer sowieso nicht daran halten wollen. 👋😉

Antwort geändert am 19.07.2025 um 15:23 Uhr

 Graeculus ergänzte dazu am 19.07.25 um 15:45:
Ohne Vereinbarung droht wohl ein (noch größeres) Verkehrschaos zu Beginn der Sommerferien. Nein, da müssen sie sich schon einig werden.

 FrankReich meinte dazu am 19.07.25 um 21:10:
Wenn 2 Bundesländer nicht mitziehen, muss ihnen drastisch vor Augen geführt werden, was das für sie zur Folge haben kann. Wenn alle Bundesländer auf ihr System umsteigen, wird das Chaos auf kurz oder lang auch sie betreffen. 👋😂

 AchterZwerg (19.07.25, 17:32)
Söderland hat in der Tat zwei Feiertage mehr als die anderen und ist trotzdem das reichste Bundesland!

So viel zur andiskutierten Wochenarbeitszeitverlängerung.  :P

 FrankReich meinte dazu am 19.07.25 um 21:05:
Allerdings geht es im Text um die Schulferien und die sind in jedem Bundesland auf 75 Tage pro Jahr festgelegt. 🤔
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