ANATOMISCHES SELBSTBILDNIS

Sonett

von  ginTon

Worte zur Kunst: Zeitgenössisch
ANATOMISCHES SELBSTBILDNIS (Blankosonett)

mein Selbstbild, welches heute etwas leidet
scheint aus dem Stoff, den Märchen gern erzählen
dass alles Leiden schräger Ton im schtzngrmm
und dieser Kampf ums Dasein bla bla bla

dahin setz ich mich, ein Gedicht zu machen
im anatomisch vorbestimmten Ziel
trifft Silbe Laut und Aufeinandertreffen
auf Worte, die nicht weitertreffen als

Mixed-Media auf Holz, Blut und paar Striche
die sich im Gegenüber formen, um
ein Fremdbild im Dahinter mehr zu schaffen

QR-ART, folge mir: Schritt Nummer 1
sich immer tiefer, weiter vorzuwagen
bis du an Grenzen stößt, die keine sind…



Anmerkung von ginTon:

*Text zum Bild:  Barbara Niesen ANATOMISCHES SELBSTBILDNIS Celebration & Beyond im Rosenhang Museum, Weilburg (Bild aus: Artprofil Kunstmagazin Heft-Nr. 162-2025)

»schtzngrmm« der Gedichttitel der Lautsprache und konkreten Poesie Ernst Jandls, siehe:  hier. Die etwas abgeänderte Zitatzeile »dahin setz ich mich ein gedicht zu machen« stammt hingegen aus dem Gedicht Die Stelle vom selbigen Autor, welches im Gedichtband Peter und die Kuh veröffentlicht wurde. In diesem Zusammenhang geht das vorliegende Werk ebenfalls auf das psychologische Phänomen des Selbstbildes ein,  siehe:  hier. Wer sich hingegen für Ernst Jandl selbst interessiert, siehe:  hier. PS: Kleiner Tipp, wer den QR-Code dort in dem Bild scannt wird zu einem Gedicht von Ernst Jandl weitergeleitet, was aber mit vorliegendem Werk nicht zu tun hat...

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Kommentare zu diesem Text


 willemswelt (26.07.25, 08:33)
beeindruckend :Bild und deine Gedanken,besonders :sich immer tiefer.weiter vorzuwagen bis du an Grenzen kommst,die keine sind-einen Morgengruß,Willem

 ginTon meinte dazu am 26.07.25 um 20:55:
danke dir Willem, auch, dass dich gerade die letzte Zeile besonders trägt. in meinen Augen sollte Anfang und Ende eines Gedichtes zentral immer im Mittelpunkt stehen, meinetwegen einen Nachhall erzeugen, wie beim Haiku, freut mich wenn's gefällt
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