Caput V

Gedichtgedicht

von  Hannes


Caput V

Berlin verdirbt meine zarte Seele,
die Stadt voll Pfosten und Mauern.
Ich kann vor den Machern mit ihrem Geschwätz
nicht wie andere ehrfürchtig kauern.

Ich halte nicht länger aus hier
diese falsche Gesellschaft.
Es wird Zeit, daß sich mein Ich
nach Hause auf den Weg macht.

Noch heute werd' ich den Palast an der Spree
verlassen und auch die Lautstadt Berlin.
Ich will das Paradies wieder schauen
und endlich nach der Heimat zieh'n.

Und als ich über den Main fuhr.
stand da kein Douanier.
Da frohlockte meine Seele:
“Mei, is des bei uns schee."

Und als ich die bairischen Sprachen hörte,
all die wundersamen Dialekte,
da klopfte mein freudiges Herz so laut, als ob es
in einer Trommel steckte.

Der Himmel weiß-blau und die Fahne weiß-blau,
das Bier dunkel in großen Krügen
im Schatten unter alten Kastanien saßen wir
und tranken in großen Zügen.

Auch die Isar begrüßte mich freundlich,
das grüne Band durch die Stadt
mit ihren Brücken, deren erste
einst Heinrich der Löwe  gebaut hat.


Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Zur Zeit online: