Lesezeichen zwischen gelebten Wänden

Skizze

von  DanceWith1Life

Dort am Ende einer Zeit

Hängt verschleiert wie transportbereit

Dieses Bild vom Ahn

Die Männer sichern noch das Boot

Ein Sturm am Meer

Die einzige Frau im Bild

Gibt eine Brust dem Kind

Die Pracht der Wolken

Wirkt bedrohlich, das dunkle Blaugrau

Quellend, brodelnd, mächtig 

Das Wort für göttlich fast zu abgeschmeckt

Doch teuflisch wäre ungerecht

Dem Wirken der Natur

Wie aufgesetzt, nun soll das Bild

In andere Zimmer

Nein nicht da, dort an die Wand

Das alte kostbare Gemälde stellen 

Das Haus verkauft, die Möbel unterstellen 

Und manches Stück erinnert sich

An bessere Zeiten, sicherlich 

Liebe schmückte jene Wand

Jetzt verwelkt in Spinnwebs grauer Hand

Anton zog nach Travemünde

Magdalena auf dem Foto angelehnt

An den Redwood blieb gleich dort

Das Pferd kommt mit

Auf Irlands grüne Wiesen

Im Herzen glüht noch ein Geschmack

Wie Schicht um Schicht die Farben aufgetragen


Das Bild dann doch vergilbt

Die Schrift der Briefe längst verblasst 

Die Wohnung roch nach Zimt

Und das Gedicht - wie fortgeweht

Wenn Wort für Wort

Durch diese leeren Zimmer geht


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Kommentare zu diesem Text


 Fridolin (31.07.25, 05:16)
Wer schreibt den Roman zu diesem Gedicht?

 AchterZwerg meinte dazu am 31.07.25 um 16:31:
Ich fang mal lieber ein Gedicht an,
das gern fortgeführt werden darf:

In deinen Augen lebt der Libanon
die Haut ein Duft nach Zimt und Kardamon

 DanceWith1Life antwortete darauf am 31.07.25 um 16:51:
Die Gärten Syriens erblühten lange Zeit
Bevor das Schwarze Gold die Drachenfeuer speit
Statt Blütenduft in deinem Haar

 AchterZwerg (31.07.25, 16:34)
Hallo dancer,

leider sind es die schöngefärbten Fotos, später Lesezeichen, die am ehesten zerbröseln ...  :(
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