Im Wiederstand

Kommentar zum Thema Absurdes

von  Citronella

Manchmal wird in Deutschland aufgeräumt. Derzeit sind es Straßennamen, die nicht mehr zum heutigen Geschichtsbewusstsein passen, wie z. B. eine Hindenburgstraße. Auch in Hamburg wurde zur Tat geschritten.

Ein Teil dieser langen und vielbefahrenen Straße im Norden der Stadt wurde bereits vor einiger Zeit umbenannt, jetzt folgte der zweite Teil. Er trägt nun den Namen der Widerstandskämpferin Traute Lafrenz, die in Hamburg Mitglied der Weißen Rose war. So weit, so gut.
Man hatte bereits 10 Straßenschilder angebracht, als einer aufmerksamen Passantin einen Tag vor der feierlichen Enthüllung ein Fehler in der Erklärung unterhalb des Straßennamens auffiel: Statt "Widerstand" hieß es dort "Wiederstand".
Die Stadt beeilte sich mitzuteilen, dass der Fehler bei einem externen Dienstleister passiert sei. Das Hamburger Abendblatt, das über diese Panne berichtete, meinte seine Leser aufklären zu müssen:
"Das ist grob falsch, weil das Wort vom Präfix wider abgeleitet wird, was gegen oder entgegen bedeutet. "

Niemand ist vor Fehlern gefeit. Mir stellt sich allerdings die Frage: Werden solche Arbeiten eines externen Dienstleisters bei der Stadt nicht kontrolliert, bevor sie in die Öffentlichkeit gelangen? Oder ist Rechtschreibung mittlerweile völlig egal, solange die Ideologie stimmt?



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Kommentare zu diesem Text


 Graeculus (04.08.25, 17:22)
Schreiben wollte ich eigentlich:

Woran erkennt man einen Verschwörungstheoretiker? - Daran, daß er nie etwas einfach nur lustig oder - je nach Temperament - traurig findet, nein, er sieht immer ein System darin und vermutet eine Absicht dahinter.

Aber wenn ich das geschrieben hätte, dann wärst du mir mit Michael Ballweg (korrekt geschrieben?) und der Pandemie gekommen; deshalb habe ich es dir lieber nicht geschrieben.

 Citronella meinte dazu am 04.08.25 um 17:46:
Wenn man schon mit großem Bohei Althergebrachtes abschaffen und Neues schaffen möchte, sollte man sich dabei wenigstens nicht blamieren.

Dein Kommentar mit einem Zitat ohne Quellenangabe ist lächerlich und zeigt wieder mal, dass du Kritik an behördlichem Fehlverhalten generell ablehnst und jeden angreifst, der den Staat kritisiert. Das finde ich traurig.

 Graeculus antwortete darauf am 04.08.25 um 17:54:
Das "Zitat" stammt von mir und benötigt daher keine Quellenangabe. Ich lehne auch nicht Kritik an behördlichem Fehlverhalten generell ab, mag lediglich keine Leute, die immer ein System, eine Absicht hinter etwas vermuten.

"Wiederstand" auf einem Straßenschild ist eine Blamage; aber ich kann darüber nur lachen. Wollte ich in allen Fehlern, die ich in behördlichen Schreiben gelesen habe, mehr sehen als das, dann wäre ich noch pessimistischer, als ich es ohnehin schon bin.

 Graeculus schrieb daraufhin am 04.08.25 um 17:57:
Froh wäre ich schon, wenn alle Leute, die uns hier auf kV mit ihren Texten beglücken, sie noch einmal auf Fehler hin durchläsen, bevor sie auf "jetzt veröffentlichen" klicken.

 dubdidu äußerte darauf am 04.08.25 um 18:14:
Wollte ich in allen Fehlern, die ich in behördlichen Schreiben gelesen habe (...)

Ja, sie kommen haufenweise vor, Sorgfalt ist zu teuer geworden und dauert zu lang.

Ich habe neulich bei der Bundeszentrale für politische Bildung angeregt, einen Artikel zu überarbeiten, der mir aufgrund der Textbindung und einem im Nichts endenden Halbsatz zusammenkopiert erschien. In der Antwort, vermutlich eine Vorlage, war davon die Rede, dass meine Meinung respektiert würde.

Warum diese Anekdote? Würdest du, Citronella, auch über einen formalen Fehler spotten, der aus einem Dunstkreis kommt, mit dem du dich loyal erklärt hast?

Oder gilt in freier Abwandlung eines alten Werbespruchs:

Für die einen ist es ein Fehler, für die anderen die wahrste Meinung der Welt

 niemand ergänzte dazu am 04.08.25 um 18:28:
@ Dubidu
Dieser "Dunstkreis" von welchem Du hier sprichst, hätte im Falle eines Fehlers, der ihm vielleicht passiert wäre, schon von Tausenschaften einen/ach was mehrere, auf den Deckel bekommen, da müsste Citronella garnichts hinzufügen. Das ist eine Tatsache
und zwar nicht nur bei sichtbarem, sondern auch bereits
bei einer Vermutung von Fehlern. Es ist nämlich durchaus ein Unterschied aus welcher politischer Gruppe jemand kommt.
Und im Moment sehe ich durchaus eine Menge Einseitigkeiten,
bei Beurteilungen zu welcher Thematik auch immer. LG niemand

 Citronella meinte dazu am 04.08.25 um 19:08:
@ Graeculus, @ Dubdidieter:

Gemeinsam unschlagbar wie eh und je. But: The times they are a-changin‘ ...

 dubdidu meinte dazu am 04.08.25 um 19:10:
Also ich habe mir das zugegeben zweifelhafte Hobby zugelegt, in meinem eigenen Dunstkreis Fehler anzumerken, wie oben beschrieben. Dort ärgern mich Schlampereien ungleich mehr.

 dubdidu meinte dazu am 04.08.25 um 19:15:
Citronella, jetzt widersprichst du dir: ich dachte, du hieltest von dir bevorzugte politische Richtung für unterdrückt, jetzt wähnst du sie im Aufschwung?
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