2 Zitate, sich gegenseitig bedingend
Zitat
von Hannes
Kommentare zu diesem Text
"Wer entscheidet, was Satire ist?"
Graeculus
(In einigen Staaten bzw. Gesellschaften ist das eine kritische Frage.)
Graeculus
(In einigen Staaten bzw. Gesellschaften ist das eine kritische Frage.)
Ist das Graffiti also von dir ?



Antwort geändert am 03.09.2025 um 12:04 Uhr
Antwort geändert am 03.09.2025 um 12:06 Uhr
Antwort geändert am 03.09.2025 um 12:06 Uhr
Graeculus, ich habe es ja neulich in einem anderen Thread schon mal geschrieben. Wenn die Prämisse einer Satire z.B. eine schiefe Analogie ist, die vom Autor wie eine korrekte Analogie behandelt wird, wenn also der ganze Witz darauf beruht, dass der Autor eine verzerrte Sichtweise, ein falsches, nicht existentes Verhältnis ernsthaft als gegeben behauptet, ist es keine Satire; meistens nicht einmal lustig. Der Text zeigt dann nur, dass der Autor sich mit dem Thema nicht gut auskennt. Deine Frage nach dem Wer ist missverständlich, das Was ist entscheidend, nämlich Standards.
Hierzu lese ich gerade in einem aktuellen Artikel aus dem New Yorker:
Zach Helfand, 25.08.25: The History Of The New Yorker's Vaunted Fact-Checking Department. Mein Kursiv.
https://www.newyorker.com/magazine/2025/09/01/the-history-of-the-new-yorkers-vaunted-fact-checking-department
Und gerade deshalb sind zahlreiche bei KV als Satire gekennzeichneten Texte im wahrsten Sinne des Wortes: witzlos, sie beachten die Standards nicht, sind aber auch keine Dadaismen (die m.E. einzige zulässige Abweichung). Genauso wenig wie es sich beim ideologischen Schwadronieren von Sellner und Kubitschek um Philosophie handelt.
Hierzu lese ich gerade in einem aktuellen Artikel aus dem New Yorker:
David Sedaris told me. One of his essays describes a trip to a small-town Costco, where he bought “a gross of condoms.” The checker said that, actually, he hadn’t: Costco doesn’t sell a gross, which is a hundred and forty-four. “So I made it ‘a mess’ of condoms, which just made them sound used,” he said. “If the essay was about how many condoms Costco sells, definitely, have the exact number. But this was about my experience being gay in a small Southern town. Can you let me have this?” Humorists can infuriate the checkers, who recognize that even funny nonfiction has to be completely real; it’s held to the same standard as anything else. Last year, Jane Bua checked a Sedaris essay about meeting the Pope. She checked a detail about the color of the buttons on a cardinal’s cassock so assiduously (the department’s perception), or maddeningly (Sedaris’s), that he e-mailed his editor, “Can you slip her a sedative?” Sedaris has complained, “Checking is like being fucked in the ass by a hot thermos.” Bua mentioned this to the checker on Sedaris’s next piece, Yinuo Shi. Shi considered the analogy and said, “If a thermos works, the outside wouldn’t be hot.”
https://www.newyorker.com/magazine/2025/09/01/the-history-of-the-new-yorkers-vaunted-fact-checking-department
Und gerade deshalb sind zahlreiche bei KV als Satire gekennzeichneten Texte im wahrsten Sinne des Wortes: witzlos, sie beachten die Standards nicht, sind aber auch keine Dadaismen (die m.E. einzige zulässige Abweichung). Genauso wenig wie es sich beim ideologischen Schwadronieren von Sellner und Kubitschek um Philosophie handelt.
Antwort geändert am 04.09.2025 um 13:58 Uhr