Entworden

Gedicht zum Thema Erkenntnis

von  Eigenlicht

Du glaubtest, vom Fliegen zu träumen,

und mühtest dich nicht mal zum Sprung;

mit Stolz vollgefressen, zu jung,

um schwindende Kräfte zu ehren.


Jahrzehnten sklerotischer Muße

hast du Monumente erbaut

aus Nebel, zum Schein; nun ergraut

suchst du sie vergeblich im Morgen.


In ält'ren, noch engeren Räumen,

noch ferneren Welten verborgen,

erwachst du zur Gänze, allein;


und ein Teil tut scheinheilig Buße

und ein Teil versucht, sich zu wehren,

und keiner davon wirst du sein.






Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 DanceWith1Life (12.09.25, 22:35)
LyrDu hat es ja hier echt nicht leicht, zu viel scheint versäumt worden zu sein, was für ein Einstieg, in das Jetzt, den Moment, die Literaturseite, die Geburt eines Gedichts auf KV

 Pearl meinte dazu am 12.09.25 um 22:48:
Hier fühle ich das lyrische Du, als lyrisches ich...so wie eine Selbst. Anklage(?) Das ist aber nur so ein Gefühl.

Das Ende erscheint mir aber wie eine Chance ... jemand "erwacht da zur Gänze" sicher " allein"...aber wie außer "allein" will man die größten Herausforderungen meistern? Hilfe ist oft oder manchmal da. Doch das Wichtigste kommt aus dem eigenen Inneren.

Auch die lezten beiden Verse lese ich positiv. Das lyrische Du wird etwas anderes sein als das sich Wehrende und scheinheilig Buße Tuende. Gut!

 DanceWith1Life antwortete darauf am 12.09.25 um 23:04:
Danke für diese Ergänzung Pearl, ich ahne/ ahnte wie dieser ich nenns mal Zwiespalt  gemeint sein könnte, deswegen das Bild der Geburt, des Moments, des Hier und Jetzt, iukwim

 Eigenlicht schrieb daraufhin am 13.09.25 um 00:03:
Die Kommentare erweitern meinen Deutungshorizont. Danke!
Zur Zeit online: