Die Beschäftigung in Agenturen hat nicht unbedingt was mit der Agentur für Arbeit zu tun!
Essay zum Thema Arbeit und Beruf
von S4SCH4
Arbeitest du, wirst du verdingt und bist Rädelsführers für einen höheren Zweck, zumindest für und über manche, genauer: für „unter dir stehende „Menschen. Du hättest als Benefit, die gerechtfertigte Empörung über die Gesellschaft auf deiner Seite, über das System und über die Hand, die dich füttert. Denn das Vakuum Arbeit, dass sich speist und gleich wieder vernichtet ist nicht mehr als ein: „mach, mach, komm, mach, schnell, schnell… und hau ab!“, etwas, das den Menschen vor sich selbst verstecken soll. Dieses Verstecken ist hinsichtlich des eingangs erwähnten „Bonus“ auf die Persönlichkeit auch dringen notwendig. Nun, zugegeben, ein sporadischer Einstieg in die Arbeit und die Frage, was dies heutzutage sei, vielleicht zähmen wir das Pferd einfach von hinten auf:
Arbeitest du nicht, wirst du konfrontiert mit einer Spalte des Verhängnisses, und zudem zwischen denen, die gerne arbeiteten, und denen, die dies ungern täten, aufgeteilt, vielmehr auch zu einer bewertenden Schau aufgestellt, bis dass sie dir sagten, was du wärest, so ganz „arbeitslos“.
Arbeit verkörpert im Grunde … jaja, ich beginne mit einem Mythos und sehe, wie sich der selbsternannte „Held der Arbeit“ neben mich setzt und schreit: „komm, komm, schnell, komm, mach, mach…“ Leider haut er nicht ab. Er mag Geschichten vom Idealen, setzt sich dann in Tränen aufgelöst neben mich und fragt heulend: „Ja, aber warum ist es denn nicht so, was ist nur passiert?“ Das tut er, bis ich ihm eine Antwort gäbe, die er versteht.
Also macht er mir diese Betrachtung madig, scheinbar sind die Dummheit und Ignoranz im Geiste (bei dem Thema) bereits so weit fortgeschritten, dass sie eine nüchterne Auseinandersetzung nicht zuließen.
Wie nähern wir uns jetzt sonst dem Konstrukt Arbeit? Mit ihr ließe sich Geld verdienen? Nein, nicht unbedingt. Das wissen viele Künstler nur zu gut…
„Arbeit ist, was man dir sagt, das Arbeit ist!“ Aha, also die Deutungshoheit über diese Sache haben, sie sich zu eigen machen, ist das erstrebenswert? Solcherlei scheint Arbeit par exellence zu sein. Arbeiten bis man selbst darüber verfügt, es so und nicht anders zu nennen. Manchen wird es leichter gemacht, als anderen. Denn sie haben ohnehin Geld und kauften sich dieses Prädikat gleich mal mit. Oder sie arbeiten in einem pseudoanerkannten Verhältnis, in etwas, dass einmal einen Wert und eine Bedeutung hatte im sogenannten Proletariat, etwas das heutzutage aber nur noch Möchtegerns und Nostalgiker erheitert, insbesondere dann, wenn die ZDF-Dokukamera einmal zu Besuch kommt und über den Beruf berichtet.
Also, wir fassen zusammen: Arbeit ist ein Lebensgefühl (geworden (?) wie eigentlich alles heutzutage (?)). Aber, wie gesagt, damit nicht genug: Es ist ein Lebensgefühl geworden, das erst anerkannt werden müsse.
Um einen Arbeitskampf zu beginnen, darf man dies schon lange nicht mehr aus seiner Position heraustun, sondern muss Urschleim sich bekriegen und schließlich die Frage beantworten: Was ist das Tätigwerden wert. Vertrag? Hah, Papier! Geld? Hah, Dreckiges oder Gewaschenes? Die Mitwirkung an einer großen Sache? Hah, aus Sicht des Marketings? Arbeit war ganz früher ein Überleben. Bald darauf die Basis für eine ganze Generation und Gesellschaft. Bald darauf nicht mehr beachtet. Bald darauf ein Fragezeichen. Nun etwas vogelfreies, das sich gezielt einmischt bzw. einmischen lässt.
Also die Verwischung der „Arbeit“, als eine fast schon mythisch erscheinende Heilstätigkeit ist, so die These, kurz und knapp gesagt, ein Überbleibsel aus Proletariat und Arbeiterklassenkämpfen. Etwas, dass heute auf wackeligen Beinen steht und nicht länger so "geordnet" wie einst. Jeder Beschäftigte kann ein Arbeiterheld sein, ob Chef, ob Teilzeitschreiner, ob Covid-Pflegekraft. An sich kein Problem, aber die Losgelöstheit mit der dieses Heldentum scheinbar willkürlich verteilt wird (ich gucke mal die Doku und sehe eine Stunde lang einen Helden) liegt nicht länger in eisernen Händen von Bewegungen und Gewerkschaften, sondern in Medien, in Selbstdarstellern und Wahlquoten. Es hat Vorteile, aber auch Nachteile, wer hätte es ahnen können.
Wenn ich mich frage: Was ist nun Arbeit, bleibt mir derzeit nur zu sagen: An der Antwort bin ich dran, also ich arbeite dran. Nur soviel weiß ich jetzt schon: Benennt die Agentur für Arbeit um und arbeiten in erster Linie an euch, während ihr bei anderen beschäftigt seid.