Der Wanderer und der König

Dialog zum Thema Mensch und Natur

von  obar75

Es ergab sich sehr vielen tausend Jahren, als der ewige Wanderer auf seinen Wanderungen in das Tal der sprechenden Bäume kam und man ich bat mit dem König der sprechenden Bäume zu reden. Auf diese Einladung hin, sagte der ewige Wanderer, dass dieses kein Problem sei und man führte  ihm zum König der sprechenden Bäume und so ergab sich folgende Diskussion.

Der ewige Wanderer: Ich freue mich, sehr geehrter König, sie hier sprechen zu dürfen.

Der König: Sehr geehrter Herr Wanderer, ich habe eine Frage an sie. Was bringt ihnen das wandern und erkunden von neuen Gegenden?

Der ewige Wanderer: Ich möchte das Leben verstehen und meinen eigenen Horizont vergrößern.

Der König: Aber ist es nicht auch gefährlich, wenn man sieht, dass es andere Lebewesen gibt, denen es viel schlechter geht als, dort wo man selber zu hause ist und man diesen Frust mit sich rumschleppt?

Der ewige Wanderer: Ich bin aber nirgendwo zuhause und helfe in dem Augenblick, wo ich kann. Denn ist helfen nicht die Pflicht der Lebewesen?

Der König: Ich möchte dich nur fragen, ob der Leopard dem Wildschwein hilft, wenn es am ertrinken ist? Ich sage dir, dass ihr Menschen zum Teil echt komische Ansichten vom Leben habt.

Der ewige Wanderer: Wir nennen das Humanität und das unterscheidet uns auch von der Natur, wo nur das Gesetz des Stärkeren herrscht. 

Der König: Aber das ist dein Problem, das du Humanität überall und bei jedem vermutet und den Egoismus der Lebewesen ganz außer Acht lässt. Außerdem hat die Natur euch erschaffen und  das Gesetz des Stärkeren hat über einige Millionen Jahre funktioniert. Aber ihr wolltet euch ja von den so genannten Ketten der Natur lösen.

Der ewige Wanderer: Aber König ihr seht das falsch, ich bin mir sehr wohl bewusst dass ich ein Teil der Natur bin. Aber ich gebe euch auch Recht, das sich viele Menschen von der Natur entfernt haben und nicht mehr wissen, wo ihre Wurzeln sind.  .

Der König: Es ist dieser Drang nach Wissen, der euch dazu brachte, diese Erde und ihre Natur zu verstehen, aber ihr gingt nicht mit diesem Wissen sorgsam um, sondern nutztet es, um die Natur auszubeuten und zu zerstören. Deswegen kann ich nicht verstehen, warum ihr euren eigenen geistigen Horizont erweitern wollt.

Der ewige Wanderer: Dieser Drang nach Wissen und die Folgen aus euerer Sicht kann ich vollkommen nachvollziehen. Aber wer sagt denn, dass ich mein Wissen gegen euch oder andere einsetze, das unterstellt ihr mir fast schon. Ich versuche nicht meinen Horizont auf einen einzelnen Punkt zu verkleinern und behaupte das wäre mein Standpunkt, ich bin offen für alle Meinungen und Gedanken. 

Der König: Wer sagt denn, das die Natur in der Zukunft sich nicht rächen wird, für das was ihr der Natur angetan habt?

Der ewige Wanderer: Keiner kann das mit Bestimmtheit vorhersehen, ob die Natur sich irgendwann rächen wird, das steht in den Sternen.

Der König: Es gibt einen unter euch, der sagt, das man sich die Erde Untertan machen soll, aber erkennt doch, das der Mensch die Natur braucht, aber nicht die Natur den Menschen.

Der ewige Wanderer: Das sind wahrlich weise Worte König und ich werde sie als Erinnerung an diese Unterhaltung in die weite Welt tragen und den anderen, die ich auf meinen Wanderungen treffe verkünden.

Der König: Ich sehe, das ihr meine Bedenken und Gedanken erkennt und auch akzeptiert und verkündet diese Erinnerungen. Möget ihr eine gute Weiterreise haben.

Der ewige Wanderer: Ich wünsche euch auch noch ein weiterhin schönes Leben.

Und so ging der ewige Wanderer und verkündet die weisen Worte des Königs der sprechenden Bäume, aber weil die Menschen diese nicht wissen wollten, sperrten sie in einen dunklen Kerker. Wo Jahre später der ewige Wanderer, inzwischen schwerkrank, starb.

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