Sinnesaufgang

Erlebnisgedicht zum Thema Selbstverwirklichung

von  Füllertintentanz

Der Liebe Blüten sind gefallen.
Wir säten selbst den Niederschlag,
durch eisbeklingten Wortbelag,
beschmutzten unsre Zelte.
Der Süßholzduft stinkt längst vergallen,
verfaulte Tropfen widerhallten,
durch Nächte Streit bis in den Tag.
Wir krankten an der Kälte.


Nur schockgefroren hielt zusammen,
was längst schon als geschieden galt,
des Winter Frost gab letzten Halt,
bereifte unsre Schritte.
Verhornte Füße trugen Schrammen,
sie wollten ihren Weg verdammen
und hofften auf den Frühling bald.
Zu leis erklang die Bitte.


Verängstigt von den Nichtigkeiten
entfloss die Furcht dem Hohn der Nacht,
die gellend schrill mit hohler Macht,
verwachsen war mit Stille.
Begegnungsloses Selbstdurchschreiten
versteckter Seeleneisgezeiten,
war stets auf Schmelze angedacht.
Gezapfter stummer Wille.


Doch Frühling taute das Gefilde,
er tropfte einen Notausgang,
zerschmolz hinfort den Schneebehang
und küsste Handeln munter.
Wie viele Träume uns doch meilten,
die unterschiedlich Stein befeilten.
Wir folgten unser’ Sinne Drang
und gingen auf statt unter.

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Kommentare zu diesem Text

Gini (57)
(31.08.05)
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 Füllertintentanz meinte dazu am 31.08.05:
Hallo Gini,

ich hatte das genaue Gegenteil gemeint, doch der Text gibt wahrlich viel Spielraum zum Interpretieren.
Für mich war es eine Beziehung, die schon lange tot war, nur noch gehalten durch die gewohnte Alltagskälte, die gar keinen Platz für Gefühle ließ. Durch irgendetwas wurde diese innere Kälte erwärmt und bot Sicht auf die eigenen Träume und Sehnsüchte. Die beiden stellten fest, dass keiner ihrer Träuem zueinander passte. Sie hatten sich komplett entfremdet. Die Beziehung ging zwar unter, doch alle beide blühten dadurch erst richtig auf.

So war mein gedankliches Bild.

Ganz liebe Grüße, Sandra
Werefrog (22)
(31.08.05)
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