Schuld und Trauer

Erlebnisgedicht zum Thema Schuld

von  KopfEB

Ich vermiss dich so sehr,
so sehr,
es drückt mir die Seele entzwei.

Deine Liebe, so ehrlich und treu,
Geborgenheit in kleiner Gestalt.
Ein halbes Leben warst du
für mich da, mein ganzes Leben
wird die Trauer erfüllen.

Am Tag als du starbst
ließ dich niemand allein,
nicht so wie du wolltest.
Vom Platz deines Todes
in falsche Gemeinschaft,
denn ich war nicht da.

Ich weiß, du wolltest zu mir
oder niemand bei dir,
doch konntest du nicht finden
was ich dir verwehrt hab.

Ich hoffe du
siehst mich jetzt
in all meiner Trauer,
denn nichts
wird je brennen
wie die Schuldigkeit
meines halben Lebens.

Du hast mich gerettet,
mehr als einmal,
und wolltest dafür
doch nur deine Pfote
in meine Hand legen können,
meine Finger in deinem Fell
spüren. Dass ich bei dir bin,
wenn es vorbei geht.

Betrogen um den letzten Lohn,
den verdienten Respekt,
meine Ehrung für dich.


Anmerkung von KopfEB:

Niemand wird je verstehen können, was mir mein Hund bedeutet hat, wie es in mir aussieht, wenn ich an ihn denke.
Sein 10. Todestag rückt näher und Trauer und Schuld werden mit jedem Mal größer, nicht kleiner. Ich verdank ihm mein Leben und stahl ihm das Glück im Tod.
Niemand wird je verstehen können

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Kommentare zu diesem Text

Gedankenscherbe (31)
(28.11.05)
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 KopfEB meinte dazu am 28.11.05:
Beziehungen zu Tieren sind intensiver, ehrlicher, da unkomplizierter. Merk dir das als Mensch.
Die Schuld, nicht genug getan zu haben... nichts getan zu haben...
Meine Schuld drückt mir die Luft, das Blut ab. Ich hab 2 Wochen mit ihm gelitten und als der Tag des Sterbens gekommen war, war ich nicht da. Ich war mit Freunden und 2 Flaschen Fruchtsekt in irgendner Ecke, hab gefeiert, war 15. Das kann ich nie wieder ändern.
Schuld und Schuldigkeit. Ein Leben lang.
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