P18 ?
Gedanke zum Thema Sex/ Sexualität
von AndreasG
Anmerkung von AndreasG:
Da ich keine Ahnung habe, wie ich es anders machen könnte, habe ich einfach die Kolumne als Teil 1 genommen. Ich entschuldige mich bei den drei oder vier LeserInnen, die sie schon gelesen haben.
Kommentare zu diesem Text
don.mombasa (27)
(26.12.05)
(26.12.05)
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Oh Donni-Baby,
zwölf Millionen? - Oh je. Kein Wunder, dass die Papiertaschentuchindustrie boomt ...
Aber den 68ern gebe ich keine Schuld. Sie waren in ihrem Rollenbild sicherlich nicht vorbildlich und manchmal reichlich ... ähm ... plakativ. Doch ohne sie wären wir genauso weit, denke ich, aber dabei noch wesentlich spießiger und verklemmter. Hätte es denn eine Diskussion gegeben? Hätte Alice Schwarzer so viel bewegen können (noch zu wenig, zugegeben)?
Das eigentliche Problem sehe ich darin, dass "Beziehungen" heutzutage gerne mit Sex, funktionierenden Sex, gleichgesetzt werden. Da rutscht die Frau schon mal gerne in die Rolle des Häschens, um ihren Männe zufrieden zu stellen und der Männe glotzt lieber auf seine Porno-Scheinrealität. - So etwas macht innerlich sehr einsam, auch wenn es äußerlich vielleicht "abgehen" mag.
Irgendwie wird einfach Alles zum Handelsgut, zur Ware, zum Konkurrenzkampf. Kein Wunder, denn mit Fernsehbildern oder Zeitungswichsvorlagen kann sich kein Mensch unterhalten. Dagegen an zu stinken gelingt also nur über das Sichpräsentieren.
Schade. Wo doch diese zwischenmenschliche Begegnung so schön ist und sich Taschentücher auch zum Naseschnäutzen eignen ...
(Be-) Sinnliche Grüße, Andreas
zwölf Millionen? - Oh je. Kein Wunder, dass die Papiertaschentuchindustrie boomt ...
Aber den 68ern gebe ich keine Schuld. Sie waren in ihrem Rollenbild sicherlich nicht vorbildlich und manchmal reichlich ... ähm ... plakativ. Doch ohne sie wären wir genauso weit, denke ich, aber dabei noch wesentlich spießiger und verklemmter. Hätte es denn eine Diskussion gegeben? Hätte Alice Schwarzer so viel bewegen können (noch zu wenig, zugegeben)?
Das eigentliche Problem sehe ich darin, dass "Beziehungen" heutzutage gerne mit Sex, funktionierenden Sex, gleichgesetzt werden. Da rutscht die Frau schon mal gerne in die Rolle des Häschens, um ihren Männe zufrieden zu stellen und der Männe glotzt lieber auf seine Porno-Scheinrealität. - So etwas macht innerlich sehr einsam, auch wenn es äußerlich vielleicht "abgehen" mag.
Irgendwie wird einfach Alles zum Handelsgut, zur Ware, zum Konkurrenzkampf. Kein Wunder, denn mit Fernsehbildern oder Zeitungswichsvorlagen kann sich kein Mensch unterhalten. Dagegen an zu stinken gelingt also nur über das Sichpräsentieren.
Schade. Wo doch diese zwischenmenschliche Begegnung so schön ist und sich Taschentücher auch zum Naseschnäutzen eignen ...
(Be-) Sinnliche Grüße, Andreas
Hallo Andreas,
ich habe damals nicht mal mitbekommen ,daß auf einmal diese Artikel so ausführlich im Katalog vertreten waren.Erst als mein Sohn mal den Katalog zerrupfte und die Schnipsel zerstreut herum lagen,ich find es auch weniger toll,es ging jahrelang ohne und ich finde es überflüssig in einem Familienkatalog.
Auch wenn viele sagen das es sowieso jeden tag im TV auf allen Plakaten etc.etc. zu sehen ist.Mir gehts grundsätzlich darum, wenn man aus diesem Grund dann auch die Artikel in einen Katalog aufnimmt,gibt es bald gar keine Grenzen und Schranken mehr.
Finde ich gut deinen Text.
Gruß Heike
ich habe damals nicht mal mitbekommen ,daß auf einmal diese Artikel so ausführlich im Katalog vertreten waren.Erst als mein Sohn mal den Katalog zerrupfte und die Schnipsel zerstreut herum lagen,ich find es auch weniger toll,es ging jahrelang ohne und ich finde es überflüssig in einem Familienkatalog.
Auch wenn viele sagen das es sowieso jeden tag im TV auf allen Plakaten etc.etc. zu sehen ist.Mir gehts grundsätzlich darum, wenn man aus diesem Grund dann auch die Artikel in einen Katalog aufnimmt,gibt es bald gar keine Grenzen und Schranken mehr.
Finde ich gut deinen Text.
Gruß Heike
Hallo Heike.
Niemand soll mir (oder Dir) unterstellen, dass es eine Ablehnung von Sex und Lust sei. Dagegen habe ich wirklich nichts, aber doch nicht wahllos. Und genau darum geht es hier: es wird den Menschen eingeimpft. Nicht nur den Jungen, sondern einfach Allen. Abstumpfung, Reduzierung auf den Körper und Funktionieren: so einfach wird die körperlich Liebe dargestellt. "Mach' die Beine breit, Mädel, und schon klappt es" und "besorg' es ihr, Junge, und sie ist dein" - kein Wunder, dass Beziehungen heutzutage nicht mehr (?) halten.
Wo bleibt der Bezug vom Körper zum Gefühl?
Schon Kinder werden mit entsprechenden Bildern vollgemüllt. Können sie einem Einfluss entkommen? Welches Rollenverständnis, welches Bild von "Mann" und "Frau" baut sich da auf? - Frauen müssen sich zurechtmachen und Männer müssen funktionieren? Na toll. Da winkt doch das reinste Gruselkabinett; Unglück, Unzufriedenheit und Selbstverstümmelung inklusive.
Gerne würde ich es sehen, wenn erwachsene Menschen sich mit Vorsicht an dieses Thema heranarbeiten würden, aber es überschüttet ja schon Kinder im Vorschulalter. Und ändern kann ich es leider nicht. *seufz*
Liebe Grüße, Andreas
Niemand soll mir (oder Dir) unterstellen, dass es eine Ablehnung von Sex und Lust sei. Dagegen habe ich wirklich nichts, aber doch nicht wahllos. Und genau darum geht es hier: es wird den Menschen eingeimpft. Nicht nur den Jungen, sondern einfach Allen. Abstumpfung, Reduzierung auf den Körper und Funktionieren: so einfach wird die körperlich Liebe dargestellt. "Mach' die Beine breit, Mädel, und schon klappt es" und "besorg' es ihr, Junge, und sie ist dein" - kein Wunder, dass Beziehungen heutzutage nicht mehr (?) halten.
Wo bleibt der Bezug vom Körper zum Gefühl?
Schon Kinder werden mit entsprechenden Bildern vollgemüllt. Können sie einem Einfluss entkommen? Welches Rollenverständnis, welches Bild von "Mann" und "Frau" baut sich da auf? - Frauen müssen sich zurechtmachen und Männer müssen funktionieren? Na toll. Da winkt doch das reinste Gruselkabinett; Unglück, Unzufriedenheit und Selbstverstümmelung inklusive.
Gerne würde ich es sehen, wenn erwachsene Menschen sich mit Vorsicht an dieses Thema heranarbeiten würden, aber es überschüttet ja schon Kinder im Vorschulalter. Und ändern kann ich es leider nicht. *seufz*
Liebe Grüße, Andreas
merlinpetrus (33)
(02.11.06)
(02.11.06)
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Hallo Merlinpetrus.
Leider ist es weit verbreitet, dass die Leute nicht das lesen, was da steht, sondern was sie herauslesen wollen. Das muss gar nicht Maquis de Sade sein, dafür eignen sich viele Bücher (die Memoiren von Casanova, die Bibel, der Koran, das Grundgesetz ...). Ob sich daraus aber eine Schuldfrage ableiten lässt, bezweifel ich. Schuld hat mit Einsichtfähigkeit und Vorsatz zu tun, - nicht nur mit Eigennutz und Ignoranz. Leider kann das Nachdenken nicht eingefordert werden.
Liebe Grüße,
Andreas
Leider ist es weit verbreitet, dass die Leute nicht das lesen, was da steht, sondern was sie herauslesen wollen. Das muss gar nicht Maquis de Sade sein, dafür eignen sich viele Bücher (die Memoiren von Casanova, die Bibel, der Koran, das Grundgesetz ...). Ob sich daraus aber eine Schuldfrage ableiten lässt, bezweifel ich. Schuld hat mit Einsichtfähigkeit und Vorsatz zu tun, - nicht nur mit Eigennutz und Ignoranz. Leider kann das Nachdenken nicht eingefordert werden.
Liebe Grüße,
Andreas
ein sehr eindrücklicher text. es scheint fast, als könnte das problem nicht besser beschrieben werden als mit hilfe des otto-kataloges. und so ist es auch:
sex nimmt so viele plätze des öffentlichen lebens ein, dass sogar in einem ursprünglich als modekatalog gedachten und konzipierten (man finde sich damit ab, dass man in ihm auch spielzeug und möbel finen kann) katalog nun auch eine extra-rubrik zum thema sex besteht. dass es dabei aber eher um sexERSATZ geht, scheint keinen wirklich zu interessieren. der ursprüngliche sex braucht keinen vibrator, braucht keine fesselspiele, etc. er hat eben wert darin, "nur" das zu sein, was er ist.
das moderne sex-verständnis jedoch zeigt zweierlei: auf der einen seite erfolgt eine enorme aufmerksamkeit auf das thema sex, in dem die medien damit geld verdienen, in denen alles irgendetwas mit sex zu tun haben scheint. man "muss" sich als junger mensch quasi mit dem thema auseinandersetzen, da es überall auftaucht in den verschiedensten, perversesten formen. gmx schmeißt seine seite voll mit pseudo-soziologischen studien über themen wie "wie zufrieden ist ER im bett" und "wie kann SIE ihren höhepunkt erreichen?". sex wird zur pflicht, das alter des 1. males nimmt nicht nur auf grund der frühreife (vor allem) der mädchen zu, sondern auch weil es immer früher ein thema wird. sex wird zum etikett: ein junge muss mit vielen mädchen geschlafen haben, ein mädchen muss viele jungen gehabt haben. und damit der sex spannend bleibt (weil er an sich zu oft nicht mehr als besonders wahrgenommen wird -> man kann ihn ja immer und mit jedem haben), nimmt man dann eben die fesseln oder man schaut sich vor dem eigenen akt noch ein video des fremdaktes an.
diese aufmerksamkeit entwertet den eigentlichen sex. er wird öffentlicht, nicht mehr privat. er wird normal, nicht mehr besonders. er wird zum zwang, nicht mehr zurm ausdruck von freiheit.
sex macht überall geld (wie alles andere auch, was zur fehlentwicklung des menschen führt) mit und durch den menschen.
die leute masturbieren. aber sie müssen gewissermaßen auch masturbieren.
auch auf die gefahr hin, am thema des textes ein wenig vorbeigedriftet zu sein und sehr weit ausgeholt zu haben, wollte ich dies hierzu erwähnen.
ihr wunderbarer text zeigt genau das problem, und zwar an der quelle! und es ist nicht pervers, sich darüber zu wundern, sich davor zu ekeln. einige mögen argumentieren, dies sei eben die form dieses dinges (des sex) im 21. jahrhundert. damit lässt sich für jene leicht leben.
für mich nicht!
liebe grüße, fritz
sex nimmt so viele plätze des öffentlichen lebens ein, dass sogar in einem ursprünglich als modekatalog gedachten und konzipierten (man finde sich damit ab, dass man in ihm auch spielzeug und möbel finen kann) katalog nun auch eine extra-rubrik zum thema sex besteht. dass es dabei aber eher um sexERSATZ geht, scheint keinen wirklich zu interessieren. der ursprüngliche sex braucht keinen vibrator, braucht keine fesselspiele, etc. er hat eben wert darin, "nur" das zu sein, was er ist.
das moderne sex-verständnis jedoch zeigt zweierlei: auf der einen seite erfolgt eine enorme aufmerksamkeit auf das thema sex, in dem die medien damit geld verdienen, in denen alles irgendetwas mit sex zu tun haben scheint. man "muss" sich als junger mensch quasi mit dem thema auseinandersetzen, da es überall auftaucht in den verschiedensten, perversesten formen. gmx schmeißt seine seite voll mit pseudo-soziologischen studien über themen wie "wie zufrieden ist ER im bett" und "wie kann SIE ihren höhepunkt erreichen?". sex wird zur pflicht, das alter des 1. males nimmt nicht nur auf grund der frühreife (vor allem) der mädchen zu, sondern auch weil es immer früher ein thema wird. sex wird zum etikett: ein junge muss mit vielen mädchen geschlafen haben, ein mädchen muss viele jungen gehabt haben. und damit der sex spannend bleibt (weil er an sich zu oft nicht mehr als besonders wahrgenommen wird -> man kann ihn ja immer und mit jedem haben), nimmt man dann eben die fesseln oder man schaut sich vor dem eigenen akt noch ein video des fremdaktes an.
diese aufmerksamkeit entwertet den eigentlichen sex. er wird öffentlicht, nicht mehr privat. er wird normal, nicht mehr besonders. er wird zum zwang, nicht mehr zurm ausdruck von freiheit.
sex macht überall geld (wie alles andere auch, was zur fehlentwicklung des menschen führt) mit und durch den menschen.
die leute masturbieren. aber sie müssen gewissermaßen auch masturbieren.
auch auf die gefahr hin, am thema des textes ein wenig vorbeigedriftet zu sein und sehr weit ausgeholt zu haben, wollte ich dies hierzu erwähnen.
ihr wunderbarer text zeigt genau das problem, und zwar an der quelle! und es ist nicht pervers, sich darüber zu wundern, sich davor zu ekeln. einige mögen argumentieren, dies sei eben die form dieses dinges (des sex) im 21. jahrhundert. damit lässt sich für jene leicht leben.
für mich nicht!
liebe grüße, fritz
Elvarryn (36)
(22.01.09)
(22.01.09)
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Dieter Wal (58)
(11.07.10)
(11.07.10)
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