Nicht der Text, den ich eigentlich schreiben wollte.

Tagebuch zum Thema Denken und Handeln

von  Eumel

Anfangs dachte ich, dass ich meine Leben nicht mehr so hinbekomme, wie es einmal war.
Zum Ende dachte ich, dass ich mein altes Leben wie es war, nicht wieder haben will.

Also suche ich mir einen neuen Weg. Egal wohin mich dieser auch führt.
Ich bin nicht mehr das kleine Mädchen von damals.

Ich brauche keine Blümchen um die Worte, die ich täglich höre. Ich brauche kein scheinheiliges Getue. Keine geheuchelte Freundlichkeit. Keine Hilfe aus Mitleid.

Was auch immer ihr denkt von mir, ich will es hören. Unverblümt, so wie es euch in den Sinn kommt.  Unumschrieben, unausgeschmückt.

Oft stehe ich wieder am Anfang. Kann die Bilder von damals noch sehen als wäre es gestern gewesen. Ich weiß nicht wohin damit. Ich komme zu Recht mit diesen Bildern. Doch werde ich sie nie vergessen.

Manchmal hab ich Angst. Angst dass ich nicht mehr lieben kann. Keine Gefühle zeigen kann. Eine Mauer brauche um mich zu verstecken. Nicht so sein kann wie ich bin. Das ich aus Angst verletzt zu werden, nicht in der Lage bin, Gefühle zu zeigen. Mein Herz trägt zu viele Narben. Meine Seele… lassen wir das jetzt…

Ich spiele schon viel zu lange, dass „Hallo es geht mir gut“ Kind. Wisst ihr, dass es in Wirklichkeit ganz anders aussieht? Ja, es ging mir besser. Es ging, bis zu einem bestimmten Punkt. Dieser eine Punkt, der an meiner aufgebauten Mauer kratzt.

Ich versuche schon lange, die Mauern um mich rum einzureißen. Es gibt nur ganz wenige Menschen, die wissen, was sich dahinter befindet. Doch ein Teil steht noch immer. Dieser Teil bereitet mir endlosen Kummer.

Mir sagte mal jemand, dass er mich dafür bewundert. Für die Stärke in mir. Dafür das ich, egal was passiert immer wieder aufstehe. Für den Mut und die Kraft in mir. Letztens wurde ich gefragt, was eigentlich mit mir los ist, ich sehe nicht gut aus. Nun ja…ich glaub das passt hier jetzt nicht rein…

Mal überlegt, dass es gar nicht so leicht ist, immer wieder über alles lachen zu können. Probleme zu verdrängen. Einfach abzuschalten. Immer wieder aufstehen, Tag für Tag.

Was ich schreiben wollte habe ich vergessen. Ich weiß nur, dass es nicht dieser Text war. Sondern etwas anderes. Irgendetwas. Ist doch jetzt auch egal, finde ich.

Was ich nun mit dem Text mache? Ich stelle ihn ein, damit euch vielleicht auffällt, wie verwirrt ich eigentlich bin. Wie unendlich müde und ausgepowert. Das meine Kraft sich am Limit bewegt und ich nicht wirklich weiß, woher ich neue schöpfen soll.

Kann ich das kaufen? Kraft, meine ich. Ich glaube, ich brauche dringend Urlaub. Nun aber es könnte mir doch normalerweise gar nicht besser gehen. Wer es glaubt… ich sag jetzt besser nix mehr.

Ich wurde gefragt, wie man nur so eiskalt sein kann. Nun das liegt wohl an meiner momentanen Verfassung. Das schlimmste und gemeinste können meine Worte sein. Meine Worte, die ich schreibe, und die, die ich ausspreche.

Ich würde sagen, ich bin momentan echt eklig. Aber es ist auch manchmal ganz witzig so zu sein. Perfekt gespielte Fassade. Ich höre in letzter Zeit öfter, dass man mich so gar nicht kenne. Hach, wisst ihr was. Ich kenn mich so auch nicht. Aber egal.

Ich muss hier niemandem beweisen, dass ich auch anders kann. Niemandem. Die Menschen, die ich gern habe, die ich liebe. Diesen zeige ich es auch, nun so gut ich kann. Denn ich fühle mich, als könnte ich nicht lieben.

Kann ich nicht das Gefühl kaufen, lieben zu können? Ja, na klar ich weiß doch, dass es quatsch ist. Ich mein ja nur. Ich glaube, wenn es einen Laden gebe, der diese Gefühle verkaufen würde. Wäre ich schon längst einer der besten Kunden.

Kommen wir nun mal wieder dazu zurück, dass ich nicht weiß, wieso ich diesen Text denn nun geschrieben habe. Vielleicht sollte ich mal wieder etwas mehr schreiben. Anstatt die ganze Zeit nur hier zu sitzen und aus dem Fenster zu schauen. Zu weinen und mich zu fragen. Welchen Sinn das Leben hat.

Oder ich hab einfach viel zu viele Gedanken im Kopf und weiß mal wieder nicht, wohin damit. Hm, so viele Menschen gibt es da nicht, denen ich dies erzählen würde. Außerdem schreibe ich sowieso viel lieber als ich rede. Mir gefallen Worte in Textform eben einfach besser, denn sie werden nicht so schnell wieder vergessen.

Meine Texte existieren so lange ich lebe. Meine Worte, die ich sage habe ich bevor ich sterbe ohnehin vergessen. Also in diesem Sinne… 

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Kommentare zu diesem Text

Unreal_Cinema (27)
(15.03.06)
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 Eumel meinte dazu am 15.03.06:
Intressanter erster Gedanke, den du nach dem lesen hattest. Recht hast du damit. Ich neige in meiner Bläuäugigkeit dazu, mich in der Hoffnung zu lassen, doch endlich mal alles gesagt zu haben. In Schweigen war ich noch nie wirklich gut. Gründe zu Schweigen sind nicht mehr vorhanden, beste Grüße, Jess
Pümpel (28)
(17.03.06)
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 Eumel antwortete darauf am 18.03.06:
Ja, so ist es. Stimmt, die meisten wissen nicht, wie es wirklich aussieht. (Momentan weiß ich das ja selbst nichtmal) Dir auch, ja? Du ich merke das auch meistens immer erst, wenn es zu spät ist...
Dir ein "DaNkE" schicke, dich umarm...viele Grüße, Jess
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