Violas kunterbunte Welt
Emotionen und Irritationen
Eine archivierte Kolumne von ViolaKunterbunt
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Farina ist krank !
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Zu meiner kleinen Familie gehören ja nicht nur mein Herzensgatte und meine Lieblingstochter, sondern auch dieses kleine, wuselige Wollknäuel, das uns seit vielen Jahren kläffend und schwanzwedelnd durchs Leben begleitet.
Farina ist eine putzige Mischung aus Pudel und Katze. Vielleicht ist auch noch etwas Münsterländer dabei, - aber wer weiß das schon so genau ?
Die kleine ist uns die Wichtigste von der ganzen Tierschar, die ansonsten noch zu unserem Minizoo gehört. Das sieht man schon daran, dass sie auch die Einzige ist, die mit in der Wohnung lebt. Sie darf sogar, - aber das ist unser Geheimnis, - in unserem Schlafzimmer die Nächte verbringen und manchmal sogar bei ihrem Herrn und Gebieter am Fußende schlafen. Als Dankeschön dafür legt sie uns dann auch schon mal ein Stück Brot, das vorher wochenlang im Garten versteckt war, und das sie sorgsam wieder ausgebuddelt hat, unter die Bettdecke.
Seit einiger Zeit bemerkten wir, dass aus ihrem Rachen Düfte emporsteigen, die man auch bei größtem Wohlwollen nur als Gestank bezeichnen kann. Ein Besuch beim hiesigen Tierarzt brachte dann die Gewissheit, dass das nicht gesund ist. Der Doc stellte bei einer Untersuchung, die ihm fast die Finger kostete, fest, dass zwei Zähne völlig faul sind und dringend entfernt werden müssen.
Da dieser Hund schon bei jeder normalen Untersuchung tausend Tode stirbt und vor lauter Panik zu atmen aufhört, war von vornherein klar, dass es sich hier nur um eine Behandlung mit Vollnarkose handeln durfte. Bei den weiteren Voruntersuchungen stellte sich ebenfalls heraus, dass Farina eine Herzrhythmusstörung hat. Die musste erstmal tablettentechnisch eingestellt werden. Aber, wie wohl die meisten Hunde, mag sie das natürlich überhaupt nicht.
Alles, was sie in die Schnauze nimmt, beschnuppert sie immer von allen Seiten. Nichts wird genommen, was nicht vollständig ihren hochherrschaftlichen Ansprüchen genügt. Deshalb muss so eine Tablette am besten rundum von leckerer Leberwurst umgeben sein, damit sie es möglichst nicht merkt, was sie da wirklich frisst. Es darf aber auch nicht zu viel sein, weil sie es sonst nicht in einem Biss nimmt und schon ist die Tablette in dem Stück, was draußen bleibt, - ist freigelegt und wird höchstens noch abgeleckt.
Natürlich wird momentan für dieses kranke Tier alles Menschenmögliche getan, damit es ihr so gut geht wie möglich. – Bleib von der Leberwurst weg, - die ist für den Hund! --- Wie? Du möchtest in DEM Sessel sitzen? Da liegt Farina, scheuch sie nicht! Sie ist doch krank --- Wie??? Du willst den Hund alleine zu Hause lassen? Nimm sie mit, -Herzkranke sind immer so ängstlich, wenn sie alleine sind!
Nächste Woche ist die Operation. Na endlich! Ich hätte so gern mal wieder ein Leberwurstbrötchen.
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Kommentare zu diesem Kolumnenbeitrag
(05.10.05)