Schweizer Käseallerlei

Racletteorgie

Ich sitze hier und zermartere mir den Kopf. Noch knapp zwei Stunde bis Deadline und immer noch keine Idee. Die ganze Woche habe ich darüber nachgedacht, was schreibst du wohl diesmal für die Kolumne? Ich fand keine Antwort. Obwohl es doch soviel Käse auf dieser Welt gibt.

Da fällt mir ein, ich hätte noch Raclettekäse eingefroren. Wen lade ich wohl mal ein, um diesen aufzubrauchen? Auf alle Fälle solche Menschen, die meine Racletteorgien auch zu schätzen wissen.

Ein klassisches Raclette besteht aus Raclettekäse, Pellkartoffeln, Essiggürkchen, Silberzwiebeln und Raclettegewürz, alternativ Pfeffer, Paprika, evtl. noch Curry.

Aber wenn ich zum Raclette einlade, dann erwartet die Gäste noch einiges mehr. Ausser den oben genannten Dingen findet man auf meinem Tisch, bzw. auf und in div. Servierplatten und -schalen :

nicht nur den klassischen Raclettekäse, sondern auch einige Raclettekäsevariationen mit grünem Pfeffer, mit Knoblauch oder mit Chili sowie Bünderfleisch, eingelegte Pilze, Maiskölbchen in Essig, Ananasscheiben, Bananen, Cipollatawürstchen, Bratspeck, div. Fleischsorten, der Tischgrill, welcher mit meinem Racletteofen kombiniert ist, möchte doch auch Arbeit haben. Nicht zu vergessen die verschiedenen Saucen, natürlich selbstgemacht. Wenn ich besonders hungrige Gäste habe, dann gibt es auch noch div. Salate dazu.
Meist reicht mein Tisch nicht aus, um all die Köstlichkeiten zu präsentieren. Ok ich gebe zu mein Tisch ist nicht besonders gross.
Während ich hier schreibe knurrt mein Magen wie ein hungriger Wolf.
Ich rieche förmlich, wie meine Wohnung nach diesen feinen Nahrungsmitteln duftet. Das Wasser läuft mir im Munde zusammen und ich freue mich, dass ich doch schon einige Zeilen auf das jungfräuliche Papier gebracht habe. Jetzt brauche ich nur meine Gedanken einzutippen und online zu stellen. Fertig ist meine Kolumne für Montag, 03.03.08.

Ich erspare der werten Leserschar die Schilderung, wie meine Gäste sich während der Orgie gebärden. Wie alle mit hochroten Köpfen am Tisch sitzen. Ihre Bäuche halten und jammern, das sie doch wieder viel zu viel gegessen hätten.

Mein Bruder, der in Deutschland wohnt und uns nur sehr selten besucht, wünschte sich einmal ein Raclette im Hochsommer. Wir nahmen es auf dem Balkon ein, den Rest verschweige ich.

Hihi… wie man manchmal zu seinen Texten kommt ist schon lustig. Ich habe im wahrsten Sinne des Wortes Käse produziert. Aber ich mag ihn.


In diesem Sinne wünsche ich allen eine kulinarische Woche.