Schweizer Käseallerlei
Nicht immer ganz ernstgemeinte Blicke über die Grenze
Eine archivierte Kolumne von Maya_Gähler
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Nicht nur Käse stinkt, sondern auch Menschen, Wohnungen etc.
Immer öfter frage ich mich in der letzten Zeit, wie man einfach so nach außen hin weiter leben kann, als ob nichts geschehen sei, obwohl das ganze Leben in Trümmern liegt.
Woher nimmt man die Kraft und zeigt der Welt die Zähne, indem man einfach lächelt?
Ein Mann, eine Frau leben im Konkubinat, sie haben ein gemeinsames Kind. Sie hat noch ein Kind aus einer früheren Verbindung, welches aber nicht bei ihr lebt. Er hat noch drei Kinder aus anderen Verbindungen, die auch alle bei ihren Müttern leben.
Als sie in eine gemeinsame Wohnung zogen, haben sie alle getäuscht, den Vermieter als erstes und am meisten. Er hatte Mitleid mit der hochschwangeren Frau und gab ihr eine Wohnung. Laut ihren Aussagen würde sie alleine in die Wohnung ziehen. Sie ließ kein Wort verlauten, dass außer ihr noch ein Mann und drei Hunde einziehen würden.
Als die Wohnung dann besetzt wurde im letzten Jahr, fingen die Probleme im Mehrfamilienhaus an.
Aus der besagten Wohnung war ständig Lärm zu hören, doch nicht von dem mittlerweile geborenen Kind, da hätte man noch Verständnis. Nein, es waren Geräusche, die nicht für andere Ohren bestimmt waren. Seien sie nun sexueller Natur oder Probleme im Zwischenmenschlichen. Dies ging nächtelang bis in die frühen Morgenstunden. Tagelang, wochenlang. Türen wurden geschlagen und ich möchte nicht wissen, was sonst noch.
Auch die Hunde sorgten für sehr viel Wirbel. Da sie in der Schweiz auf der Liste der gefährlichen Hunde stehen, sollten sie eigentlich Maulkörbe tragen und angeleint werden. Aber was schert so ein Gesetz diese Menschen? Die Hunde waren alles andere als ruhig und lieb. Wenn ihre Menschen nicht zuhause waren, nahmen sie die ganze Bude auseinander.
Die restlichen Mieter taten sich zusammen und konnten erwirken, dass die Hunde nicht mehr im Besitz dieser Mieter sind. Laut Mietvertrag sind Hunde verboten, das war der eine Punkt. Außerdem in einer Dreizimmerwohnung drei Hunde und drei Menschen, das kann kaum gut gehen. Von der Geruchsentwicklung möchte ich hier noch gar nicht viel schreiben.
Die Familie fing an andere Mieter zu schikanieren, deren Kinder zu bedrohen und verbreitetet ständig Ärger und Streit.
Dies ging über Kot, des mittlerweile neuen Hundes, in der Waschmaschine über Urin im Treppenhaus, der nicht weggeputzt wurde. Die Mieter in der Wohnung darunter wurden ständig mit Kot und Urin im Balkon konfrontiert. Wäsche aufhängen oder auf dem Balkon sitzen war unmöglich geworden.
Auch die Wiese hinter dem Haus, wo normalerweise Wäsche getrocknet wird, ist nicht mehr brauchbar, da sie von Hundehaufen voll ist.
Doch nicht nur die Hundeproblematik ist gross. Auch andere Punkte bringen immer mehr Schwierigkeiten.
Man leugnet alles, obwohl es offensichtlich ist, dass sie es sind, die diese Missstände verursachen.
Hier alles aufzuzählen ist einfach nur mühsam und im Prinzip auch nicht nötig.
Selbst mehrfache Besuche der Polizei, mehrfache fristlose Kündigungen des Mietverhältnisses werden einfach ignoriert.
Man bleibt. Man provoziert. Man tut, als sei alles gut so, wie man lebt.
Ich frage mich, wo hört Nachbarschaftshilfe (sofern man sie hätte leisten können) auf, wo fängt Einmischung an?
Wo hört Verständnis auf, wo fängt Zivilcourage an?
Wohin mit all dem Ärger, der angestauten Wut und dem Frust?
Die Polizei zieht jedes Mal unverrichteter Dinge ab.
Selbst eine gerichtliche Räumungsklage hat noch keinen Nutzen gezeigt.
Diese Hilflosigkeit, dieses Unverständnis über diese Vorkommnisse beschäftigen mich sehr.
Es ist mein ganz persönlicher Käse der Woche.
Ach ja... und dann ist da noch der Mieter nebenan.
Auch hier: Keine Miete zahlen, sich im Recht fühlen und andere belästigen.
Immerhin, von 20 Mietparteien komme ich mit 17 gut bis sehr gut aus. Ein schwacher Trost, aber wenigstens eine kleine Aufmunterung.
In diesem Sinne:
Auf gute Nachbarschaft!