Schweizer Käseallerlei

Adventskalender = Käse?

Haben Sie heute schon ihr Adventskalendertürchen geöffnet? Ach, Sie gehören zu den Menschen, die diesen Brauch nicht mögen? Oder zu denen die ihn für Erwachsene unnötig finden, ihn als Kinderkram abtun? Vielleicht gehören Sie ja auch zur Kategorie *nach außen Adventskalender verabscheuen und im geheimen Kämmerlein den selbst gebastelten Kalender mit Freude öffnen*?
Nun, diese Rechte möchte ich Ihnen auf keinen Fall absprechen.
Ich sah bei einem Großverteiler hier in der Schweiz Adventskalender für Männer, für Frauen, für Mädchen, für Jungs, für große Kinder, für kleine Kinder, für den Großvater, für die Großmutter, für die Patentante, den Patenonkel, für den Wellensittich, für den Kanarienvogel, den Hund, die Katze, das Meerschweinchen. Es gibt wohl kaum einen Adventskalender, den es nicht gibt. Gefüllt mit Süßwaren, Spielzeug, Dessous, Bier, Schnaps, Edelsteinen und sonstigem Krimskrams, Tand etc.
Über Sinn und Unsinn zu diskutieren mag Sinn machen oder auch nicht.
Ich finde es einfach witzig mit was wir Menschen uns doch ködern lassen. Man könnte es auch traurig finden, doch dies ist nicht meine Art die Dinge zu sehen. Blauäugig oder nicht, dies müssen wir nicht vertiefen.

Im letzten und vorletzten Jahr ließen sich hier auf kV einige Menschen animieren und haben am Wichteln teilgenommen. Auch dies ist ja eine Art von Adventskalender. Keiner wusste, wann und ob er oder sie überrascht werden würde. Ich glaube viele Überraschungen gelangen sehr und haben berührt.

In diesem Jahr möchte ich Sie mit meinen Kolumnen in einer Art Wichtel-Adventskalender unterhalten, nicht täglich, aber wöchentlich.

Die erste Kerze brennt und für mich steht sie für den Verzicht.
Verzicht auf Völlerei. Gerade die Adventszeit birgt ja die Gefahr, dass man über die Stränge schlägt. Die Weihnachtsbäckereien, die Vorbereitungen für die Festtagsschlemmereien, die Kälte draußen, all das verführt uns dazu uns mit unnötigen Kalorien zu mästen. Ich gebe zu, es ist wunderbar am Nachmittag bei Spekulatius, Christstollen, Kaffe und/oder Tee zu sitzen, gemütlich zu plaudern, während draußen Minusgrade herrschen.

Ich persönlich möchte die Woche zwischen dem ersten und zweiten Advent dazu nutzen mich zurück zu halten. Bewusst auf all die Köstlichkeiten zu verzichten. Dem Konsumrausch zu entsagen. Den Geldbeutel schonen.
In Solidarität mit all den Menschen, die verzichten müssen, weil es ihre Lage einfach nicht zulässt über die Stränge zu schlagen.


In diesem Sinne:
Verzicht bedeutet nicht zwangsläufig seine Rechte aufzugeben, sondern bewusst seine Rechte zu wahren und zu leben. Sie zu kontrollieren und zu nutzen.
Ich wünsche Ihnen eine Woche voller spannender Momente, in denen Sie bewusst verzichten und spüren was dies auslösen kann.

Und hier noch ein kleines "Geschenk":

Leider nicht von mir: