An(ge)dacht

Anspruch und Zuspruch für die Woche


Eine archivierte Kolumne von  SimpleSteffi

Sonntag, 16. November 2008, 00:52
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Wider das Verstummen

Seid stille und erkennet, dass ich Gott bin! (Psalm 46,11) [/i]

Ja, ich war stille, einige Wochen nun. In diesen Wochen ist viel passiert, ich hatte viel Stress und Ärger und bin mir sicher, dass zumindest einige Punkte hier noch lange nicht geklärt sind. Ich habe geklagt und geweint und mich zurückgezogen, ich habe oft geflucht und an fast allem, was mir wichtig war und ist gezweifelt.
Und trotz allem hadern und aller Zweifel habe ich mich am letzten Sonntag zur Diakonin einsegnen lassen. Ich wollte zunächst nicht, bin lieber in meinem Leid aufgegangen.
Erst ein Gottesdienst wenige Tage zuvor hat mir die Augen geöffnet. Das meiste, was gesagt wurde iost mir wieder entglitten. Aber die feste Zusage, nicht allein gelassen zu werden, sondern mich stets an meine Brüder- und Schwestern, meine Kollegen und vor allem an Gott nicht nur wenden zu dürfen, sondern zu sollen, die ist hängen geblieben.
Und so will ich mich nicht weiter hängen lassen. Ich will nicht mehr fluchen und schimpfen und meine Zweifel für wirklich zweifelhafte Dinge reservieren. Ich will stille sein. Nicht in Ohnmacht, in Dankbarkeit, Liebe und der alles übertreffenden Erkenntnis, dass Gott immer an meiner Seite ist.
Ein Lied ist es, an das ich immer wieder denken muss: "In der Mitte der Nacht liegt der Anfang eines neuen Tages" - so ist es wohl wirklich. Jeder neue Tag ist für mich, für dich gemacht. Lass ihn uns nutzen!

Euch allen eine gesegnete Woche! [/i]

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Kommentare zu diesem Kolumnenbeitrag


 thomas (16.11.08)
mensch steffi,
ich hab dich schon vermisst. freut mich, daß es dir besser geht und du wieder schreiben kannst. bei deinem letzten text hatte ich mich schon gewundert, was denn jetzt mit dir los ist...
du stellst mich vor eine echte herausforderung: wie reagiere ich auf eine einsegnung zur diakonin? gratulieren? viel erfolg wünschen?...
es gibt wesentlich leichtere jobs als "diakonin". meinen ehrlichen respekt für diese harte entscheidung. du wirst dir viel rüstzeug zulegen müssen.
ich wünsche dir, daß du leute, menschen hast, dir dir beistehen und dich emotional auffangen wenns mal wieder richtig dicke kommt. ich glaube, das ist wichtig. es kann ja sein, daß gott mal nicht erreichbar ist...is ja auch nurn mann...muß auch mal bier holen, oder so...

der heutige psalm gefällt mir besonders gut. verdeutlicht er doch in kurzen knappen worten einen herrschaftsanspruch aus einer bloßen existenz heraus.
müßte es nicht "wider DES verstummen" heißen?
vg thomas

 tulpenrot (16.11.08)
Hallo Steffi,
wie sehr kann ich dir dieses Auf und Ab, auch das Verstummen, nachfühlen- aber erst eimal herzlichen Glückwunsch zur Einsegnung! Du wirst an deiner Aufgabe wachsen. Du wirst wie ein Adler fliegen lernen und sehen, dass der Wind dich trägt. Du kennst sicher diesen Verglecih aus der Bibel. Manchmal muss man wie ein Adlerjunges aus dem Nest gestoßen werden, um fliegen zu lernen und die Flügel auszuprobieren. Also: die Widerstände sind normal. Doch sie dürfen dich nicht überwältigen - derjenige, der in dir ist, ist stärker.
LG und eine Woche in der Gewissheit, dass du den Segen bewahren kannst
Angelika
wupperzeit (58)
(16.11.08)
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 SimpleSteffi (17.11.08)
Euch allen: Danke, sehr!
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