Bei der "Daily Challenge" werden aus allen am Vortag veröffentlichten deutschsprachigen Texten aktiver Autoren 15 zufällig ausgewählte Worte extrahiert. Dabei zählt als "Wort" alles, was zusammenhängend aus den Buchstaben A-Z sowie ä,ö,ü und ß besteht und mindestens 4 Zeichen lang ist, alles andere wird ausgefiltert (was so ein dummer Algorithmus eben unter einem deutschen "Wort" versteht - und die Mindestlänge ist dazu da, Artikel und anderes Kleinvieh außen vor zu lassen). Aus diesem Material soll ein kurzer Text erzeugt werden, in dem mindestens die Hälfte dieser Worte enthalten sind; Abweichungen aufgrund der grammatischen Form sind - wenn es denn sein muss - zulässig (wobei es allerdings passieren kann, dass die Markierungsfunktion sie dann nicht mehr findet, aber das ist normal), auch stillschweigende Rechtschreibkorrekturen sind selbstverständlich willkommen, da die Auswahlfunktion rein mechanisch arbeitet und keine Qualitätskontrolle durchführt :-)).
Sie kauert gerne auf Treppen von Wirtschaftsunternehmen, hoffend, dass man sie einlässt und ihre Stellensuche aussichtsreich endet.
Wenn sich doch nur, in den nächsten Tagen, einige Bereitwillige fänden.
Die beiden Tage davor waren das reinste Grauen. Die Verantwortlichen beißen einen geradezu weg - jeder dreht sich um sich selbst, wie eine Winde.
Die sind doch wohl alle nicht echt - keiner sieht die verborgenen Fähigkeiten, die man in sich trägt. Den Mut, welchen man für diese Art der Suche braucht, übergehen sie ebenso.
Sigrun hasst das!
Im gespenstischen Schloss, oder : Dornröschen von niemand
Wächst ein Dornenbusch
[denkt der Prinz zu Ross]
wie ein Vorhang, dicht,
um das alte Schloss.
Schläft seit hundert Jahr
dort, das weiß ein jeder,
SIE, mit blondem Haar.
Feines Blau-Geäder
pocht an weißer Schläfe -
Mund gleicht einer Rose.
Oh, wie gerne träfe
er, der Aussichtslose,
diese Maid. Husch, husch
wäre sie dann seine,
doch der Dornenbusch
ist sein Feind alleine.
Will, dass fern vom Sitz
er des Königs bleibe -
wächst [das ist kein Witz]
um sage und schreibe
doppelt so viel an,
will ihn einer fassen,
schützt so gut er kann
das Schloss, samt Insassen,
die ein Fluch getroffen
und in dessen Räumen
sie nun, ohne Hoffen
aufs Erwachen, träumen.
Wirds dem Prinz gelingen
wenn der Dorn so sticht -
dorthin vorzudringen? Fraget lieber nicht.
Sitzt Christoph vor dem Monitor, saust die Kritik. Nicht ungeschoren bleiben die vielen, kleinen Toren
[wie er sie nennt]. Hierzu geboren
fühlt er sich gar, tut sich hervor
mit einem scheinbar Riesenwissen
[das insgeheim betrachtet klein ist,
ergoogelt und noch nicht mal sein ist,
dessen Präsenz zuweil auch Pein ist] -
sein Lieblingsurteil ist: Beschissen!
Sobald ein Hobbyist was schreibt,
erscheint er [wie nem Loch entkrochen]
es wird gepiekt, gebohrt, gestochen.
Hat eine Vorschrift wer gebrochen,
kommts, dass es ihn zur Höchstform treibt -
am Fuße folgt dann das Verreißen.
Nicht billigen kann dieser Wicht,
dass man die kleinste Regel bricht
[ein Sakrileg aus seiner Sicht!].
Auf Christophs Kenntnis kann man sch … wören ...
Gerne hätten sie umbuntet
ihres Alltags schwarzen Tage,
keine Frage, beide haben schließlich nur noch vegetiert.
Auch das Haus verfiel allmählich,
in den Dachrinnen wuchs Moos,
in den Herzen wohnte Leere -
drin war absolut nichts los.
Wie der alte Saunaofen
fühlten sie sich ausgebrannt -
waren keines Tuns mehr mächtig,
dennoch wünschten sie sich Nähe,
eine Hand die ihnen zeigt,
wie man seines Weges gehe.
Dann kam einer - sah die beiden
und war ziemlich schnell genervt,
von der Trauer, von dem Leiden
und bald fiel sein Wort: So werft
endlich ab der Trägheit Fesseln,
pflanzt doch Blumen in die Rinnen!
Damit sitzt er in den Nesseln,
denn sie werden nichts beginnen.
Ich bin beeindruckt [wenn man mit den Worten spielt]
wie sich manch einer davon angegriffen fühlt,
und jede Strophe, jedes Reimchen gründlich checkt,
in Hoffnung, dass er manch Injurie drin entdeckt.
Glaubt er entdeckt zu haben, schwillt ihm bald der Hals
[vielleicht schwillt ihm so manches andre ebenfalls?]
weil das, was drin steht, seiner Vorstellung entspricht - jetzt heißt es handeln, sonst vergibt sich's solcher nicht.
Bald folgt was Bitterböses aus der Rache-Feder -
der pure Zorn zückt seinen Dorn und zieht vom Leder.
Es reicht nicht bloß nur so drauf los was hin zu schmieren,
was man dann tut, reicht auch noch gut zum Profilieren.
So mancher muss dann den Verdruss zufällig lesen
[welch Echauffieren über das, was nie gewesen!]
Er flieht, gefolgt von der Erkenntnis [eijajaj!]
dass eine Einbildung wohl auch ne Bildung sei.
Jeden Tag dieses Schreiben
[mancher ist es schon leid] -
stets vom Unterleibstreiben. Erektionsfähigkeit
in ner rotzigen Prosa -
[gerne läs man was Hehr's!]
Lendenkräfte in rosa
dargestellt, auch per Vers.
Jeden Tag frisch gewortet,
wie sein Maß-Stäblein gürkt.
Ob der Schreiber wohl sportet,
oder absichtlich türkt?
Und so denkt man wie krass muss seinen Mann er wohl stehn,
mit dem Zwang zum Orgasmus
[Sinds gar mehrere? Zehn?]
Kann davon er sich lösen?
[Ich vermute wohl, nein!]
Man kommt langsam ins Dösen -
geht vor Müdigkeit ein.
Seine Zwänge zu meistern
schafft er kaum, dieser Lurch.
Er wird weiterhin kleistern.
Ja, da müssen wir durch!
Zwei Zicken, die langbeinig waren und standen,
die fanden sich düster – schon bebte die Nüster.
Bald warf eine Zicke zur anderen Blicke
verfangen im Denken: Der werd ich nichts schenken -
ich nehme die Hürde, geh ihr an die Würde!
Der anderen schien solches nicht zu behagen.
Die Zicke liegt dicke [Herrgott!] mir im Magen,
dacht diese, jetzt lernt sie mich endgültig kennen!
So ist es, wenn Zicken sich zick-zack verrennen.
Fast lagen die zwei sich real in den Haaren,
doch konnte ihr Äußres sie davor bewahren,
So blieben sie letztlich verschont von Blessuren,
dank ihrer skurillen Nazifrisuren.
Sie mussten es wohl bei Injurien belassen,
denn kahle Köpfe sind schwerlich zu fassen.