Kurzgedichte

Ab, lag ich den alten Mantel, Zerknittert, von den Lebenslagen, Lang ging\'s mir gut, so dachte ich, Konnt\' mich im Leben nie beklagen. Begann zu bügeln jede Falte, Bis alles glatt und eben war, Der Mantel war nicht mehr der alte, Vielleicht...

Schon seit vielen Stunden hängst du am Fensterglas und denkst, dieses sei das wahre Leben. Carpe diem! - Du verschenkst deine kurze Zeit, statt längst durch den Spalt hinauszuschweben.

Nimm mich auf in deine grüne Heide, Wangenweiche Blüten schmücken reich Eine unablässig treue Seele Bringt für Hoffnung frohe Augen Weide. F. Puschnik

Zwei Glocken wollten heut ertönen, doch sprach der Glöckner bang: Kein Mägdlein zieht am Strang - wo bleibt nur euer Klang, ihr Schönen? Nun, über kurz und lang zog ihm die schöne Maid von dannen - vielleicht sogar nach Wien ... Bald muss,...

Wer Erdäpfel will muss, zwecks Ernte, sich bücken, doch lohnt sich solch rückenverkrümmende Tat: Die Kunst dem Geschmack auf die Pelle zu rücken, beschert dem Geplagten Kartoffelsalat.

Ich schreie ins Meer; die Tiefe schluckt mein Gesicht; die Gischt zerreibt mich am Strand. Am Ende bin ich wie der Sand; ich bin überall und Nirgendwo. Das ist mein Sein-so. / © Rainer M. Scholz

Still liegen wir ) Rücken an rücken ( aus- einander zu den Bett- kanten uns einst.

Er lag zu lange an der Kette nun fliegt er wie ein Schmetterling. Er nimmt Reißaus bei jeder Klette und fürchtet sich vorm goldenen Ring.

Was ist unerhört bedingt? Hat die Coolness nicht in sich. Wartet auf den kalten Stich, der ihn auf die Leinwand bringt. Ach wer weiß den schon Bescheid? Felsenfest hat sich erweicht, hat den Vorsatz durchgereicht. Ende der Gegebenheit, / © by...

das eichhörnchen auf dem mast und die drossel auf dem ast vier katzenaugen versteckt haben etwas ausgeheckt fasanengeschrei aus der ferne der himmel noch hell ohne sterne plötzlich ein rascheln und bellend kommt nachbars hund ein baby noch,...

Wir pflücken Lücken, in Knochenstücke, bis wir auf Krücken gehen, Fortlaufend kriecht uns der Verstand, in die immer schlimmer, werdenden Wehen, Der grüne Ast, der uns erretten soll, ist lange ausgedorrt, Ja auch wenn wir, uns neuen Mut...

ein kleines wanken nur dem sturz noch entkommen klammerst du dein leben fest doch es gibt dir den rest und die tiefe wartet schon breitet ihre arme ganz weit will das du dich endlich fallen lässt

einfach müde und platt so wie im spiel schachmatt ausgelutscht, innerlich leer und keine antriebskraft mehr es gibt solche tage sie sind eine plage denn dein schwung ist verschwunden schon seit einigen stunden doch du quälst dich da raus mit...

verschlafen, noch im bette, linse ich gen decke. die sonne ist schon wach, sie grüßt über dem dach. ein neuer tag, ein neues spiel, doch an manchem tage scheints zu viel. das rad der zeit... - dreht permanent, ohne, dass es gnade kennt... wird...

Didis Krimi-Nieren sind erlogen und erstunken, warnen aber vor Halunken, die diskriminieren.

Ich sitz im Zimmer, desinfizier meine Wunden - Verwunderung, Ich bin bekannt als Kenner, doch noch lang kein bunter Hund, Jegliche Reisewege, seit deinem Ableben eingerissen, Du hast dich unaufhörlich durchgegraben, tief in meinem Herzen...

Sie fällt aus großer Höhe, es flattert Rock und Haar. Ich spüre ihre Nähe, der Flug ist wunderbar. . Doch ich verschlief die Landung und sah sie nimmermehr. Jetzt schau ich in die Brandung, erwarte sie am Meer.

Wenn Versprechen nur Versprecher sind, die Lügen einer Tücke. Unser Alltag geht mit Recht konform, auch mit manch Gesetzes Lücken. / © by F. J. Puschnik

Ich hab\' mich bei Tussauds gesehen und sah die Leute gaffen. In Wachs bin ich besonders schön mit meinem Po - dem straffen.

dann blättert mir dieser herzbube entgegen spielt sich auf als könig und macht mich ohne viel aufhebens zur herzkönigin

himmelwärts fliegen wie die krähen scharenweise und wissen dass kein ende uns zwingt anzuhalten du wartest oben oder unten

Wohl dem der tiefe Wurzeln hat egal in was sich jene krallen er wird nicht fallen - gänzlich fallen Was ihm auch zustößt, ihm geschieht mag man ihn schneiden mag ihn brechen wenn keiner ihm die Wurzeln zieht kann sein dass er erneut erblüht...

Die Kinder erwarten dich voller Freude mit kurzer Sommerhose, knallbuntem Hemd und sonnenroter Nase. Sie lieben dich! - Und ich reiße mir mit einem kräftigen Ruck das letzte Kalenderblatt von meiner Herzscheide- wand und lache, lache über mich.

Wer kennt nicht Theo Retik, mit seiner Hirnathletik - fühlt Mensch sich nicht, wenn der doziert, vernebelt theoretisiert? „Du sprichst von großen Sachen und scheiterst dann am Machen!“ Frau Praxis glaubt nicht an sein Licht, wenn Theo...

schwebt anmutsfarben über sommerwiesen spielt ton in ton ins hungerlauschen einer abendstillen seele gestillter nun? noch längst nicht satt

Als sich sein Blick an IHR verfing, hat ER sie gleich erkoren, das Mägdlein, das durch Straßen ging, und hat den Kopf verloren. Da stand er kopflos da. \"Nicht schlecht\", sprach sie, bewegt von Schauern - \"es wäre dumm bei dem Gemächt ums...

nistet in deiner hohlen brust schlummert da und träumt meist bis zum abend kaum aber hat die nacht für dich ihr schwarzes leintuch ausgebreitet verbündet es sich mit der düsternis die sich dann zu dir legt – hautnah – um sich an deinen...

Als man sich nur noch kalten Kaffee auftischte und Erinnerungen aufwärmte, weil man sich nicht mehr die Bohne füreinander interessierte. Abgebrüht, wie man war, kam einem das Ganze nicht einmal mehr hoch.

denn atmen muss sie atmen atmen muss staunen – ihn ansehen und staunen und hoffen und bangen ihn ansehen muss ihre arme um seinen nacken legen sich zu ihm legen muss tag und nacht morgens mittags abends muss an ihn denken muss aufhören zu...

Der längste Tag erschien wie ein Orgasmus des Himmels. Zitternd und stöhnend ergab sich das Blau in die Nacht. "Diese Belohnung hast du dir noch und noch verdient! Sei nun schwanger mit der vollbusigen Sommerzeit." / © by F. J. Puschnik

Es war nachts um vier. Wir hatten einige Bier, Schnaps, Wein und Gesang. Wir fackelten nicht lang. Ich ging mit ihr nach Haus / ´. Wir liebten uns. Sie hieß Klaus. / © Rainer M. Scholz

Bisweilen stand sie leicht bedeckt am Weg, den Daumen hochgereckt. Ließ man sie später wieder raus, sah sie meist mitgenommen aus.

Ich weiss nicht, ob die Mutter mag, was mir gefällt am Muttertag. Doch lieb ich, was die Mutter macht, mit mir, so kurz vor Mutternacht! Weshalb ich auch am Vatertag mit ihr noch lang im Lager lag!

Ich tauschte meine goldenen Zeilen gegen böse Blicke von dir. Du blöde Kuh gabst nur zurück: „Was hat dich denn da geritten?“ „Schwein gehabt!“, dachte ich mir. Mit dieser dummen Gans wäre ich wohl niemals glücklich geworden. Und mir...

Unscheinbare Kleinigkeiten, die mir dein Mund liebevoll in die Ohrmuschel murmelte, wuchsen und verwandelten sich im Lauf der Gezeiten in perlmutterne Kostbarkeiten.

Lass den Blick zum Apfel schweifen hin zur Frische hin zum Rund Lass die Zeit darüber streifen ein paar Tage und begreifen wirst du Jugend Alter und ...

ein kleines lächeln nur im blick und kein argwohn der gedanken du bekommst ganz viel zurück öffne dich und deine schranken kehr die schlechte laune raus feg sie mit dem besen weg wirf sie raus aus deinem haus sie gehört zum müll wie dreck...

im vergessenen zeichnen sich umrisse ein schwarz weißer mund voll unbedeutsamer worte und wie ich sehn-suchte

Dein Ton hat einen harten Klang, warf man ihm vor sein Leben lang. Gesang, sprach er, sucht anderswo gebrannte Kinder klingen so.

Liegt da verschwindet kurz vom Fleiß der Hände setzt neu sich nieder [kehrt endlos wieder] und spricht doch stets vom Ende

Was mir Sorgen macht, - ist eine sture Flause, die mir ohne Pause in den Ohren liegt, doch nicht unterkriegt. / © by F. J. Puschnik

Zu Hause sein heißt diese Süße schmecken die in deinen Träumen wohnt

im wortgebündelten licht fallen gedichte von den wolken handgeschrieben entlang deiner ewigkeit blättere ich die seiten um es lebe die poesie schriebst du nur du du bist gegangen für Monika Kafka + 30.04.2014

der teppichboden ist recht dick zum schlucken jeden schrittes neigend tapeten mustern sich stillschweigend die möbel sind wie möbel sind das fenster trägt sein kreuz fast blind vom hinterhofblick jahr für jahr es leidet schon am grauen star...

Die Sonne blitzt in den Wedeln der Palme. Alles wirkt wie illuminiert. Im Windspiel scheinen die Halme bereit, dass einer sie rasiert.

Zartgrüne Augenblicke haben sich in ein dunkles Satt gewandelt. Ein Späher schlägt Alarm, sobald ich mich dem Garten nähere. Du kannst dich in Sicherheit wiegen.

Wenn das Ich das ich jetzt bin, das Ich ist das dich sich wohlfühlen lässt, dann bin ich gerne ich.

Könnte ich die Sommerzeit von deinem Handgelenk schütteln! Zurückfallen in jene süßen Zartbitterstunden, als mich deine Augen vermeintlich zum Verweilen einluden und über deinem Lächeln noch dieser verführerische Duft eines...

"Kopf, los!" spricht [herzbrütend] ein Poet aus Wort-Nischen "Kopflos" denkt der Leser - ei ... ei ...

basta basta