BlackHört
Un-Erhörtes aus der Musikwelt
Eine Kolumne von BLACKHEART
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Afrika
Bei der Recherché zur diesjährigen Valhalla-Kolumne bin ich u.a. auf ROSE LAURENS gestoßen, deren Song "Africa (Voodoo Master)" ich in letzter Zeit auch wieder verstärkt im Radio gehört hatte. So kam ich auf die Idee, mich mal mit dem Kontinent und seiner Musik(geschichte) zu befassen.
Und das ist gar nicht so einfach, da dieser Kontinent kulturell und damit auch musikalisch in sich sehr divers ist. Nicht mal von "traditioneller afrikanischer Musik" kann man sprechen. Natürlich haben wir (West)Europäer eine gewisse Vorstellung von dem, was "afrikanische Musik" ist, aber die Realität sieht anders aus. Dieser Artikel bei Wikipedia gibt eine gute Übersicht über dieses Themengebiet.
Aber wenden wir uns der modernen Musik zu.
Diese wird zwar hauptsächlich von Bands und Künstlern aus Europa, Amerika und Australien geprägt, die sich auch immer wieder für afrikanische Probleme (Hungersnöte, etc.) einsetzen und Spenden sammeln.
Die beiden Projekte "BAND AID" und "USA FOR AFRICA" möchte ich hier als Beispiele anführen.
Nichtsdestotrotz rücken auch afrikanische Künstler immer wieder in den Fokus der Öffentlichkeit.
So geschehen 1994, als der Song "7 Seconds" europaweit die Spitzenpositionen der Charts stürmte. Gesungen wurde der Song von der Schwedin NENEH CHERRY und dem Senegalesen YOUSSOU N'DOUR, der in dem Song dreisprachig (englisch, französisch und Wolof, eine westafrikanische Sprache, die im Senegal, Gambia und Mauretanien gesprochen wird) singt.
Beide gewannen mit dieser Kollaboration auch den "MTV Europe Music Award" für den besten Song im Jahr 1994.
Eine weitere europäisch-afrikanische Kollaboration schaffte es im Jahr 1997 mit dem Song "Alane" bis auf Platz 2 der deutschen Charts: WES. Dieses Duo bestand aus dem Franzosen MICHEL SANCHEZ, der bereits mit seiner Band DEEP FOREST in Weltmusikkreisen erfolgreich war, und dem kamerunischen Sänger WES MADIKO. MADIKO, der ebenfalls mehrsprachig sang, u.a. englisch und Duala (eine kamerunische Bantusprache) wollte mit seiner Musik nicht unterhalten, sondern heilen. Mich persönlich hat der Song aber eher genervt. Tut er heute übrigens immer noch.
Was mich dafür umso mehr erfreut ist Metal. (Wer hätte das gedacht?). Vor einigen Jahren hatte ich auf dem "Wacken Open Air" die Chance die südafrikanische Heavy Metal Band AGRO live zusehen, die als Vorreiter des Metal in Afrika gelten. Ich finde es immer interessant zu sehen, wie Metal in anderen Teilen der Welt gespielt und interpretiert wird.
Genauso interessant ist es aber auch zu sehen, welche Karrieren Menschen machen, die zwar in Afrika geboren wurden, aber in Europa aufwuchsen und hier auch musikalisch erfolgreich waren.
Natürlich fällt einem da sofort der Name DR. ALBAN ein.
Der in Nigeria geborene und mit 18 Jahren nach Schweden emigrierte studierte Zahnarzt ist einer der größten und bekanntesten Namen im Eurodance-Sektor. Seine Hits wie "It's my Life", "Sing Hallelujah" oder "Look who's talking" sind Klassiker dieses Genres und heute noch Bestandteil jeder guten 90er-Party.
Was leider (für mich unverständlich) nicht für NANA (geboren in Ghana) gilt. Ende der 90er war er der erfolgreichste Interpret des Euro-Rap, nachdem er im Alter von zwölf Jahren mit seiner Familie nach Hamburg gezogen war und dort eine eher schwierige Jugend hatte.
Nichtsdestotrotz habe ich seine Musik (allgemein die Musik der Künstler des "Booya"-Labels) immer gemocht und tue es auch noch heute.
Mein Musikgeschmack ist eben genau so vielfältig, wie der afrikanische Kontinent.
In diesem Sinne:
Haltet die Ohren offen!
Zum Beispiel für meine TOP 5 der Songs mit Bezug zu Afrika.
Platz 5: "Notes from Africa" von DEVIN TOWNSEND
Platz 4: "Hello Afrika" von DR. ALBAN
Platz 3: "In Zaire" von JOHNNY WAKELIN
Platz 2: "Africa" von TOTO
und
Platz 1: "Africa (Voodoo Master)" von ROSE LAURENS
Danke fürs Reinhören.
euer HEART OF THE BLACK
Song der Woche: "Bad Luck" von U.D.O.