KLICKS UND CLIQUEN
Synthesen + Analysen in der Matrix
Eine Kolumne von Bergmann
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Ästhetik des Fehlers
723. Kolumne
In der Zeit, als der Glaube an die Besserung der Welt noch ein Gebot sein konnte, war das Kokettieren mit Fehlern inklusive der eigenen, noch ein politromantischer Akt. Ja, es ließ sich eine Ästhetik des Fehlers entwickeln, und derlei war auch gut, wir wissen's von Beuys und Co., und etwa die Ästhetik der Hässlichkeit (früher mit ß) hatte außerdem aufklärerische Funktion. Das Aufscheinen des ganzen Kosmos im Fragment, das war ja eigentlich immer schon eine wichtige Idee der Kunst. In der Kunst konnte sich sogar Theologie (selbst immer Fragment und unvollendet) entfalten und übersteigen. - Auch der Schönheitsfleck der Frauen wies auf die eigentliche Schönheit hin und lenkte ab vom unwesentlichen Fehler, der ganz woanders lag und nun, verdeckt durch einen Wahrheitstrick, versteckt wurde.
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