KLICKS UND CLIQUEN
Synthesen + Analysen in der Matrix
Eine Kolumne von Bergmann
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BRIEFE AN HERRN ANDRÉ ÜBER DIE LITERATUR 22
736. Kolumne
21.5.2005
Lieber Damonte,
besten Dank für Ihre Bemühungen mir zu antworten. Jetzt kann ich alles besser begreifen! Francis Bacon, ja der kommt Ihnen schon sehr nah. Die Bank wollte ich natürlich NICHT klauen. Sie sind gut! Aber als eine Art Maskottchen für Forum Literatur erwerben. Wäre sie aus Holz, so könnte man sie jeweils zu den großen Soireen transportieren und am Eingang oder innen aufstellen. Es könnte natürlich auch ein Stuhl oder mehrere oder ein besonderer Sessel sein. Auch ein Stehpult wär was. Ich sehn mich irgendwie nach einem solchen Gegenstand, der mit mir alt wird, alles mitmacht, alles mitangesehen hat. Sie werden mich jetzt vermutlich auslachen... O je, jetzt regnets wieder, und ich wollt doch eigentlich ein Großes Wiesenstück mähen, wo wir unsere Apfelbäume haben. Schade! Ich werde nicht müde Ihnen zu sagen, dass Ihr Radius eigentlich zu groß ist; man kann Leben nicht beliebig verschieben. Aber nach dem schweren Schicksalsschlag sollten Sie achtsamer mit sich umgehen. Sie haben jetzt noch die Zeit eine Partnerin zu finden, mit der Sie einen langen Lebensabend verbringen. Aber einer solchen Lebensgefährtin zu finden, da brauchts halt Zeit und viel Geduld. Viell. sollten Sie einfach mehr reisen, manchmal begegnet man auch dem Glück recht weit weg... Und seien Sie froh, dass LB so fern ist. Sie würden sonst auch mit mir noch etliche Zeit mehr verplempern. In diesem Sinne grüß ich Sie über 3 Autostunden hinweg und wünsch Ihnein ein schönes Wochenende! Ihr Fabian André
Lieber Fabian André,
ich lache Sie nicht aus! Jeder Mensch braucht einen Halt, einen Begleiter. Dabei haben Sie doch längst einen literarischen Begleiter: Ihre und unsere TEXTUR! Und das Schloss! Wenn Sie aber an einen Gegenstand denken, der Sie und uns noch gegenständlicher verbindet, so bestärke ich Sie darin, ein Lesepult zu erstehen, das verbindet Lesen und Schreiben, Leser und Schreiber am besten. Mein Radius ist nicht zu groß. Ich brauche ihn. Ich kann nicht nur für die Literatur leben. Mein Radius wird in fünf Jahren kleiner, wenn ich pensioniert werde. Wie meinen Sie Ihren Satz: "Man kann das Leben nicht beliebig verschieben"? Was bedeutet verschieben? Mit der Findung oder Wahl einer Lebenspartnerin bin ich geduldig und anspruchsvoll. Eben warfen Sie mir noch einen zu großen Radius vor - und jetzt soll ich noch mehr reisen, um eine Partnerin für meinen Lebensabend zu finden... das ist ein Widerspruch. Außerdem: Soll ich neue Wurzeln ganz woanders schlagen? Alle meine Freunde verlieren, einen neuen Radius erschaffen? Ich freue mich, dass Sie befürchten, mit mir noch mehr Zeit zu verplempern, wenn ich bei Ihnen um die Ecke wohnte... Jetzt aber wieder an die Arbeit!: Korrekturen. Korrekturen.
Ihnen alles Gute! Ihr Damonte