Rudolph un de verschwundene Stern

Geschichte zum Thema Weihnachtsgeschichte

von  AnneSeltmann



Dat weer Heiligabend, un all Renter vörbreitn den Schlitten. Santa Claus kiekt de Listn na, de Päckchen stunn upgestapelt – allens weer klaar för de grote Nacht. Awwer Rudolph weer een beten bang.

„Wat is los, Rudolph?“ frögt Clarice, sien beste Fründin.

„De Stern up de Toppe vun’t Nordwold is weg“, seggt Rudolph. „De leuchtet sünst so hell, dat wi uns bi’n dichten Schneesturm fingen köönt. Ohne den Stern vertüdeln wi uns.“

Santa maakt de Stirn runzelig. „Denn mööt wi em eerst wieder finnen. Rudolph, du führst hüt de Schlitten!“

Rudolph schnauft, sien Nase leuchtet noch veel heller as sünst. Mit Clarice, Blitzen un Donner geiht he dör den verschneiten Wold. De Bäumen glitzerten in’t Mondlicht, awwer von’n Stern geen Spoor.

Plötzlich höört se dat leise Kieken. Twüschen twee Schneebüsch hopt en lütte Maus vör, de en golden Stern in de Hand hätt.

„Ik wull bloots en beten Wiehnachtsschimmer in min Mauseloch brengen“, piepst de Maus.

Rudolph lacht. „Dank, dat du em wedder hierher bringt hest! Ohne den Stern köönt wi hüt Nacht nich all Päckchen bringen.“

De Maus legt den Stern weer op de Baumspitze, un glieks leuchtet he wieder hell. Rudolph führt de Schlitten dör de Nacht, sien rote Nase glimmt as en Leuchttoorn.

Dank den verloren Stern un Rudolph sien Mut weer de Wiehnachtsnacht noch magischer as jemals vör. Am Enn kehrt all Renter müde, aver glücklich to Santa torüch, un de Nordwold glitzert un leuchtet.



Anmerkung von AnneSeltmann:

Frohe Wiehnachten allens tosamen!

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Kommentare zu diesem Text


 Teo (23.12.25, 17:29)
Hi Anne,
und wieder einmal ein entzückender Dialekt. Wer da nicht an den Weihnachtsmann glaubt ist selber Schuld.
Frohes Fest wünscht
Teo

 Seelensprache (23.12.25, 17:48)
Herrlich! Hab's mir laut vorgelesen und es hat einfach nur Freude gemacht.

 niemand (23.12.25, 18:32)
@ Anne
Ich gebe zu, dass ich dreimal gelesen und mich danach doch gut durchgewurschtelt habe    ;)    Wenn man diese Mundart dann verstanden hat,
merkt man erst wie bezaubernd, wie liebenswert diese kleine Geschichte doch ist. Mit einem Lächeln auf den Lippen bedanke ich mich dafür und wüsche Dir
ein schönes und besinnliches Weihnachtsfest, liebe Anne.
Mit einem lieben Gruß in Deine Richtung, Irene
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