KLICKS UND CLIQUEN
Synthesen + Analysen in der Matrix
Eine Kolumne von Bergmann
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In der Oper
776. Kolumne
In der Nacht – der Morgen graute vielleicht schon, ich hatte lange gelesen, ohne müde zu werden – träumte ich, wie schon so oft, dass ich mich in einem palastartigen Gebäude befinde, erst allein, ich verlasse mein Zimmer, es ist sehr hoch, ich schaue noch einmal zum großen hohen Fenster, durch das der helle Tag scheint, und hinauf zur Decke, schließe die Tür, gehe durch hohe, dunkle Flure, über breite beleuchtete Treppen hinab in das riesige Auditorium. Ich suche meinen Platz in einer der mittleren Reihen. Dort sitzt meine Frau bereits, und ein paar Plätze weiter ein befreundetes Paar. Ich setze mich neben meine Frau und begrüße die Freunde – sie sehen viel jünger aus, als sie sind. Über uns hängt der gewaltige Kronleuchter und vor mir schaue ich auf die taghelle Bühne, die Vorhänge sind aufgezogen, ich schaue auf das schimmernde Licht, keine Kulisse, keine Wand begrenzt die Bühne ... Schnitt. Wir verlassen den Zuschauerraum, die Vorstellung ist also vorbei. Die Zuschauermassen drängen hinaus auf die Treppen. Ich verliere meine Frau aus den Augen und bin auf dem Weg zu meinem Zimmer. Ich laufe über Treppen und Flure und finde es nicht. Ich stehe in einem Flur mit mehreren Zimmertüren, will anklopfen, aber dann laufe ich weiter über andere Treppen, und so geht es weiter, bis ich aufwache.
Der Tag scheint durch die Jalousien meines Schlafzimmers. Ich denke über meinen Traum nach. Ich wohnte tatsächlich in der Oper. Aber ich fand mein Zimmer nicht wieder. In der Oper lief offenbar gar keine Aufführung, und ich konnte durch die offene Bühne nicht hindurchschauen.
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