KLICKS UND CLIQUEN
Synthesen + Analysen in der Matrix
Eine Kolumne von Bergmann
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Hellenthal
509. Kolumne
Immer wieder und immer mehr sehe ich die Eifel als unüberbietbare Unerträglichkeit, vor allem wenn ich hier übernachte, im Nichts. Ich fragte den katholischen Pfarrer, wieso Hellenthal Hellenthal heißt. „Nicht Hölle“, sagte er, „nicht hell.“ Ich denke: Genau das ist meine Höllenvorstellung, dieser Weder-Noch-Superlativ von Langeweile. Hier gibt’s keine Helena - geradezu absurd. Was bleibt? Birne Hélène im Gasthof neben einem Tisch lärmender alter Weiber. Und die Natur? Hier regnet es, während woanders die Sonne scheint. Die Wiesen sind grün, die Berge haben Täler, es gibt Wald, dort ist ein See, da ein Café, im Winter fällt Schnee. Kalt. Alles kalt. Und nass und trüb. Hier musste die Langsamkeit nicht entdeckt werden. Das pure Verstreichen der Zeit bietet hier die größte Spannung.
[Erinnerung an einen Kurzurlaub in tiefster Abgeschiedenheit]
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(13.05.16)