Aufgespießt

Unverschämtheiten aus Politik, Promiszene und Alltag


Die Kolumne des Teams " Aufgespießt"

Montag, 11. März 2013, 16:12
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Wasser ist Leben

von  AlmaMarieSchneider


Gastkolumne von SchorschD


Zu den vier Elementen zählten die alten Griechen das Wasser und hatten insofern recht, weil sie erkannt hatten, dass es für das Leben unverzichtbar sei. Also war es eine lebensnotwendige Angelegenheit, dieses kostbare Gut für alle Menschen zugänglich zu machen. Je mehr Menschen auf engem Raum zusammen wohnten, umso umfangreicher gestalteten sich die dazu nötigen Anlagen. Und damit sind wir im Jahre 2013 angekommen. Wenn etwas größere Bauten und Anlagen erfordert, lässt sich daraus auch großer und damit schöner Gewinn schöpfen. Schnöder Mammon allerdings kann nicht für die Allgemeinheit gedacht sein, denn die meisten Leute würden das für sie gesparte Geld bestimmt sinnlos in den Konsum schleusen. Anders herum wird es eine raubtierkapitalistische feine Sache. Die Allgemeinheit zahlt und nicht zu knapp. Einige wenige Aktionäre unterstützt von weitsichtigen Managern der höchsten Einnahme- und Boniklasse freuen sich über die fetten Pfründe und haben Zeit, darüber nachzudenken, wie und wo sie weiteren Geldsegen zusammenraffen könnten. Was das mit Wasser zu tun hat? Man muss die Quellen, die Aufbereitung, die erforderlichen Leitungen nur in private Hand legen, die Kommunen “entlasten” und schon rollt der Rubel in die richtige Richtung. Damit hat man ganz nebenbei ein Naturgesetz außer Kraft gesetzt. Diese Rubelchen rollen von unten nach oben.
Von oben aus ist ein Angriff erfolgreich, dachten sich die zuständigen Lobbyisten, die in Brüssel angesiedelt sind. Die EU solls richten, dass die Wasserversorgung in private Hände überführt wird. Wen interessiert es schon, dass überall dort die Preise wie z.B. in England und Portugal rasant nach oben schossen, wo private Unternehmer tätig sind. Was solls, wenn nicht mehr genügend Wasser für die Menschen geliefert werden kann, obwohl es kräftig geregnet hatte. Schließlich kann man ja das Geld der tüchtigen Unternehmer nicht für gute Leitungen ausgeben, die nicht 40% der geförderten Wassermenge unterwegs versickern lassen. Oder gar die nötigen Wasserreservoirs anlegen um für trockene Zeiten gerüstet zu sein. Das kann kein Mensch von den strebsamen Unternehmern verlangen. Und überhaupt: Geht das nicht schon Richtung Kommunismus, wenn die Kommunen, solange sie zuständig sind, das Wasser ohne Gewinn in bester Qualität an ihre Bürgerinnen und Bürger weitergeben? Die sollen doch garantiert defizitäre Anlagen wie Hallenbäder betreiben. Da kann man ihnen, welcher Segen, gleich noch das teure Wasser aus privater Hand verkaufen.
Herrliche Zeiten sind angebrochen und auch ein Herr Mehdorn passt hinein. Erst lässt er die Bahn auf Sparflamme fahren, um den Aktienkurs hochzutreiben, dann sorgt er durch den neuen Bahnhof in Stuttgart für Mehrkosten in Milliardenhöhe, jetzt darf er in Berlin am neuen Flughafen werkeln. Mal schauen, wie viele Milliarden er noch dafür braucht, um den Murks doch nicht zu beseitigen. Macht nichts, denkt er sich. Wasser ist Leben und bei den privaten Wasserversorgern wird er dann mit Freuden aufgenommen und beschäftigt. Damit kann er gut leben.

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Kommentare zu diesem Teamkolumnenbeitrag


 EkkehartMittelberg (19.03.13)
Eine Kolumne, die witzig jedem klar macht, wer sich mit welcher Absicht an Grundbedürfnissen bereichert.
SchorschD (78)
(23.03.13)
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