Aufgespießt

Unverschämtheiten aus Politik, Promiszene und Alltag


Die Kolumne des Teams " Aufgespießt"

Dienstag, 25. November 2014, 12:18
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Markenpiraterie, Plagiate, Produktpiraterie, ein fester Bestandteil der Wirtschaft

von  AlmaMarieSchneider


Nach EU-Angaben fallen ca. 10% des Welthandels auf Fälschungen. Der Schaden wird international auf 300 Milliarden Euro beziffert und deutsche Unternehmen mischen dabei ganz vorne mit. Es gibt nichts was nicht gefälscht oder abgekupfert wird. Während China derzeit wohl den ersten Platz im Nachahmen belegt, rangiert Deutschland noch vor der Türkei, Indien, Polen usw. auf dem zweiten Platz.
Jedes vierte gefälschte Produkt wird im Auftrag deutscher Unternehmen hergestellt.

Bekleidung, Handtaschen, Brillen, Uhren, Schuhe aber auch Elektro-Geräte, vornehmlich hochwertigen Marken nachempfunden, aus China finden weltweit ihre Käufer. Diese Käufer würden sich nie die originale Markenware leisten können und greifen in der Hoffnung auf gute Qualität gerne zu den billigeren Fälschungen.
Deutsche Unternehmen kopieren vornehmlich im Maschinenbau die Errungenschaften ihrer Konkurrenten. Die angeblichen Verluste tragen in der Regel der Steuerzahler und die Mitarbeiter, nicht aber die Unternehmer. Man sollte jedoch immer wissen, dass jeder Fälschung auch eine Betrugsabsicht zu Grunde liegt. Skrupellos wird es dort, wo die Gesundheit von Menschen gefährdet wird. Medikamente, die wirkungslos oder gefährlich sind, Kinderspielzeug aus giftigen Inhaltsstoffen oder gefälschte Elektro-Geräte deren Prüfsiegel ebenfalls gefälscht sind, weil es auch das Originalprodukt besitzt.
Es gibt nichts was nicht gefälscht wird und der Konsument ist hier in der besonderen Verantwortung für sich zu entscheiden ob das Rolex -Plagiat nicht doch der supergünstigen Babymilch oder einer undefinierbaren blauen Pille vorzuziehen ist. Verbote in einer Welt, die längst das „Abkupfern“ als legal empfindet und die Erfinder ziemlich dumm dastehen lässt, weil Geiz einfach geil ist, werden wohl eher dem Kampf gegen Windmühlen ähneln. Nicht der Zoll, sondern der Käufer ist gefragt.

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Kommentare zu diesem Teamkolumnenbeitrag

Graeculus (69)
(25.11.14)
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 EkkehartMittelberg (25.11.14)
liebe Alma Marie,
ich hätte nie gedacht, dass Deutschland unter den Abkupferern den zweiten Platz belegt, weil unsere Wirtschaft es geschickt versteht, den Makel an China weiterzureichen.
Ich danke dir für diese Aufklärung.

LG
Ekki
SchorschD (78)
(26.11.14)
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 AlmaMarieSchneider (02.12.14)
Das Problem mit dem Ansehen ist nur vordergründig. Plagiate bringen eigentlich kein Ansehen aber man hofft auf gute Qualität zu günstigen Preisen. Der Ersatzteilhandel, besonders in der Autoindustrie, macht mit Produktpiraterie seinen Schnitt. Hier wird hochwertige Ware sehr preiswert angeboten. Sie läuft zwar unter noname, gleicht dem Originalteil aber oft zu 100%.
Eigentlich kann man der Produktpiraterie nicht mehr ausweichen.
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