Film & Fußball
Eine cineastische Mannschafts-Kolumne
Die Kolumne des Teams " Film & Fußball"
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Schönen Fußball wolln wir sehen, schönen Fußball wolln wir sehen, schönen Fußball olé oléée!
von Dieter_Rotmund
Schönen Fußball wollen wir sehen. Das kann man uns nicht verdenken. Angriffsfußball soll es sein, viel Attacke. Wir wollen als Zuschauer nicht denken müssen: "Nun schieß' doch endlich!", sondern "Donnerwetter, war das ein Schuss!". Alles nach vorne schmeißen, keine Angst vor dem Konterangriff und vor allen: Unverkrampft soll es sein. Schließlich ist Fußball die schönste Nebensache der Welt. Sagen viele! Sagen, viele.
Nun ist der aktuelle Fußball der Nationalmannschaft weder erfolgreich noch schön und schon gar nicht unverkrampft. Also unansehnlich. Und dennoch: Presse, Funk und Fernsehen berichten geradezu pendantisch ausführlich über jede noch so kleine Veränderung, die dann doch nicht fruchtet. Es ist ein Almanach des Jammertals.
Doch in der Sportberichterstattung gibt es keine Verpflichtung über erfolglose Sportarten und Mannschaften zu schreiben. Das ist ja gerade das Schöne im Sportjournalismus: Es sind viele gute Nachrichten dabei. Und eigentlich gilt as auch für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft. Nur eben nicht für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft der Männer.
Aber es gibt ja noch die Frauen! Die spielen seit dem Wechsel zu Ernst Hrubesch wieder viel unverkrampfter und erfolgreicher. Doch wo sind die ausführlichen Beiträge und Artikel dazu? Wo das große Martina Voss-Interview? Wo Spielerinnen-Porträts und wo das große Special zur Frauenfußball-WM 2019? Das will ich lesen. Und dann gucken, im TV. Marozsan müsste aus dem Hintergrund schießen und dann Deutschland ist Weltmeister!, nämlich schon nächsten Sommer. Das wäre prima.
Schönen Fußball wolln wir sehen!
Kommentare zu diesem Teamkolumnenbeitrag
(25.10.18)
Nun vermute ich wegen Deiner Verwendung des Wörtchens "übertragen", dass Du uns nicht live vort Ort sein läßt und auf jeden Fall Freizeit eine TV-Übertragung meinst. Da handelt sich das Männerfußballspiel wegen der meist etwas arg einfach gestrickten, manchmal geradezu beiernen Vorberichterstattung (gefühlt ca. 3 Stunden) schon Minuspunkte ein, während die Vorberichterstattung beim Frauenfußballspiel max. 3 Minuten dauert. Ansonsten ist es doch eine Frage des Interesses an den Spielern, oder? Wäre ich z.B. neugierig darauf, was Lukas Poldolski außerhalb seines FCKöln kickt, würde ich das Männerfußballspiel schauen wollen.
Oder willst Du auf die technischen Unterschiede hinaus? Ja, sicher, Frauenfußball ist etwas langsamer als Männerfußball und kaum eine Spielerin "zieht aus 30m Entfernung ab" und der Ball hat dann noch auf der Torlinie Bumms. Aber ist dewegen das Frauenfußballspiel uninteressanter, unattraktiver? Ich denke nicht. Es wird auch (noch?) weniger geschauspielert bei den Frauen. Auch muss man sich (noch?) kaum hässliche Tatöwierungen angucken. Kleiner Nachteil bei den Frauen: Sie sehen oft sehr identisch aus (Frisur!), dass sie manchmal nur schwer zu unterscheiden sind. Das Argument (das keines ist!) "bei den Männern geht es um mehr" lasse ich nicht gelten, es sei denn, man ergänze hinten "... Geld".
Für welches Spiel würdest Du Dich entscheiden und warum?
Der besagte Spieler reagierte übrigens sehr souverän. Ich frage mich da: Macht mal als Bayern-Fan das alles mit, ist man da auf Linie gebracht?
???
AUAB!