keinEinhorn
keinEskapismus, keinRosa, keineLiebe.
Die Kolumne des Teams " keinEinhorn"
(bisher 304x aufgerufen)
Licht an, Licht an.
von Judas
Jemand hat draußen das Licht angelassen.
Ich kam gestern so gegen spät nach Hause, ich glaube es war knapp vor Mitternacht als ich vom Fährenkai Heim lief und da fiel es mir wieder so richtig auf: jemand hat das Licht angelassen. Und zwar überall. Und mit jemand meine ich in diesem Falle die Sonne.
Eine der Fragen die ich so am meisten von meinen geliebten Patienten* bekomme, neben „Und? Was treibt Sie hier her? Die Lieeebe? Haha!“ ist ja: „Ja aber wenn Sie das ganze Jahr hier wohnen, ist das im Winter nicht dunkel und schwierig mit der Dunkelheit?“
Nein. Und: ja es ist dunkel. So ab 17 Uhr. Und bis 8 Uhr. Aber da kann man ja ein Licht anschalten. Aber wisst ihr, was man nicht abschalten kann? Die verdammte Sonne!
Jetzt Mitte Juni wird bald Mitternachtssonne sein. Dann ist es 24 Stunden hell. Es ist jetzt schon irgendwie gefühlt die ganze Zeit hell, vielleicht mal zwei Stündchen nicht. Und Dunkelheit ist okay, Dunkelheit ist cool, Dunkelheit fetzt und richtig düster ist's hier an der Küste ja im Winter auch nicht, weil die Sonne ist ja da, die steht nur nicht sehr hoch. Aber die Helligkeit, die ist anstrengend. Man ist müde aber irgendwie auch nicht, weil das Gehirn dir sagt: ist doch noch hell draußen, kannst noch was machen! Geh raus, wandern! Man will einkaufen, kann aber nicht, weil: es ist 2 Uhr morgens, da hat alles zu!
Ich finde die langen Tage nerviger, als die langen Nächte. Lange Nächte sind gemütlich. Bei langen Nächten entzündet man ein Feuer im Kamin. Aber bei langen Tagen kann man nur noch die Decke über den Kopf ziehen und das Fenster verhängen und verärgert vor sich hinmeckern.
*Touristen
Kommentare zu diesem Teamkolumnenbeitrag
(29.05.19)
März oder September haben gerade die richtigen Sonnenstunden.