keinEinhorn
keinEskapismus, keinRosa, keineLiebe.
Die Kolumne des Teams " keinEinhorn"
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Und wieder der Flughafen von Oslo (1)
von Judas
Fliegen in Zeiten von C-Wort ist recht spannend. Deshalb hab ich das mal ausprobiert. Erfolgreich! Das beweist der Umstand, dass ich gerade mit klebrigen Fingern (scheiß Desinfiziermittel überall) auf meiner Tablettastatur tippe in einem ICE von Frankfurt Flughafen nach Erfurt sitzend. Hier herrscht Maskenpflicht und als Brillenträger nervt mich das brutal aber fangen wir von vorne an.
Ich bin ja seit dem der ganzen Spaß angefangen hat nicht mehr Bus gefahren aber dann heute doch, eben zum Flughafen. Da steigt man jetzt nicht mehr vorne ein sondern hinten und sein Ticket zahlt man per SMS. Spannend. Der Flughafen von Molde ist ja jetzt nicht sehr groß und selten voll aber diesmal war er beeindruckend leer. Am Security Check war ich alleine. Drinnen saßen dann doch so etwa zehn Leute die dann noch ein bisschen mehr wurden und dann wurde mir gewahr, scheiße, im Flugzeug ist Maskenpflicht! Und ich hab so was gar nicht! (Weil das in Norwegen bzw da, wo ich wohne, nicht verpflichtend ist und es auch kein Schwanz macht aber bei der geringen Fallzahl wundert mich das auch wenig). Glücklicherweise verkaufte der Kiosk neben Kaffee, Brötchen und Cola halt auch Masken. Cool.
Boarding war dann nach Sitzreihen. Auch cool. Sollten sie so beibehalten – dann stehen nicht alle immer schon so dumm in der Schlange und dann gleichzeitig im Flugzeug und sich im Weg.
Im Flugzeug dann der Mittelplatz immer frei – können sie auch gerne so belassen, da hat man mehr Platz für die Beine und zwei Armlehnen, was halt schon krass Luxus ist. Nur Erdnüsschen wurden nicht verkauft.
Nach 50 Minuten Landung in Oslo. Viel Zeit zum Verlaufen hatte ich heute nicht, die „Umstiegszeit“ war begrenzt. Aber – so wenig Flüge habe ich an der großen Tafel noch nie gesehen. Und davon nur fünf ins Ausland, nein, halt: vier. Einer war gestrichen. Stockholm, Kopenhagen, Riga und Frankfurt. Und ich dachte mir noch: scheiße was'n Glück, dass überhaupt irgendwas nach Deutschland fliegt!
Kurz vor dem Durchgang zum internationalen Teil dann große, lila Warnschilder: Achtung, wenn Sie hier durchgehen, gibt’s kein zurück! Und auf der Seite haben alle Restaurants geschlossen. Also snacke ich noch fix einen viel zu teuren Salat und gehe dann hindurch und hinein in das Land ohne äh Wiederkehr, in die Sperrzone, in die verwüsteten Lande.
Was war ich einsam, als ich durch den Duty Free Shop lief. Keine Menschenseele. Dann doch endlich wenigstens der obligatorische Russe, der noch Whiskey kaufen will.
In der Wartekammer zum Flug nach Frankfurt dann doch noch ein paar Menschen und, auch wieder ungewohnt, Ausweiskontrolle. Das ist ja wie damals, so vor EU und so! Auch hier wieder Sitzreihen boarding, alle bleiben deshalb sitzen, nur die Deutschen stehen trotzdem brav in der Reihe, die norwegischen Flughafenmitarbeiter schmunzeln. Priority dürfen zu erst und dann alle mit Fensterplatz. Das war ich! Hurra! Am scan drückt der nette Herr mir noch 'nen Zettel in die Hand, dass mein Sitzplatz sich von 8A auf 6A geändert hat. Aus Balancegründen. Im Flugzeug fällt mir dann auf, dass ich da nicht die Einzige bin und man die Passagiere großzügig aber gleichmäßig im Flugzeug verteilt hat.
Halt aus Balancegründen.
Witzig.
Auch hier wieder Maskenpflicht, dann Frankfurt Flughafen immer noch Maskenpflicht. Der Unterschied Norwegen Deutschland wird sofort ersichtlich: Frankfurt sieht aus wie eine große Chirurgenkonferenz.
Irgendwie zum Fernbahnhof gekommen und da wären wir wieder an der Stelle, wo ich im ICE sitze.
Mal sehen, was der Rückflug nächste Woche bringt – ein Flug davon ist nämlich schon gestrichen. Und wird Norwegen mich reinlassen? Hab ja Wohnsitz da. Aber wer weiß. Und wie werde ich nach Hause kommen, wenn kein Flug von Oslo nach Molde geht? Das wüsstet ihr gerne! Nun. Es bleibt spannend.
Kommentare zu diesem Teamkolumnenbeitrag
Was war das für ein Flieger mit den Balancegründen? War in Finnland damals aufm letzten Stück immer mit so ner kleineren Propellermaschine unterwegs, da wurden wir auch immer verteilt ...