Film & Fußball
Eine cineastische Mannschafts-Kolumne
Die Kolumne des Teams " Film & Fußball"
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Kino ist zuhause / Zuhause ist Kino
von Dieter_Rotmund
In der letzten Woche erzählte ich davon, dass in dem Stadtviertel, in dem ich wohne, ein Filmdreh stattfand und dass dieses Werk nun zu sehen war. Obwohl "mein" Stadtteil sich plötzlich fitkiv in einem mir gänzlich unbekannten Ort wiederfand, spielte das keine Rolle. Interessant war, dass ich eine andere Perspektive gewann. Zurückblickend kann, wer aufmerksam ist, immer wieder altbekannte Heimatorte und -landschaften in Kino- und Fernsehfilmen erkennen. Ob sich auch in diesem Bereich ländliche Gebiete in Ostdeutschland abgehängt fühlen? Ich weiss es nicht.
Letzte Nacht träumte ich davon, in einem großen Museum zufällig in eine anstehende Kinovorstellung auf großer Leinwand zu geraten - viele Museen haben übrigens Vortragssäle, die passable Kinos abgeben. Gehört der Kinofilm an sich schon ins Kino? Von mir aus könnte man jetzt damit anfangen, nur noch Wiederaufführungen zu zeigen. Es würde sicherlich dennoch locker bis zum Ende meines Lebens reichen, tolle Streifen zu sehen zu bekommen - das ist beruhigend.
Beunruhigend sind andere Sachen, z.B. dass immer mehr Menschen den krudesten Verschwörungstheorien anhängen. Den passenden Film dazu gibt es auch schon: Opération lune (Frankreich 2002) heisst er. Die fiktionalisierte und erdachte Verschwörung ist immer wieder ein beliebtes Thema für viele Filme gewesen. Spontan fällt mir da The Manchurian Candidate (USA 1962; Regie John Frankenheimer),
Three Days of the Condor (USA 1975, Regie Sydney Pollack) und, um beim Mond zu bleiben, Capricorn One (USA/UK 1977, Regie Peter Hyams) ein. Alle drei sind sehenswerte Streifen, die es in Puncto Spannung mit jedem aktuellen Blockbuster aufnehmen könnten - wenn es denn welche gäbe. Zurzeit findet Kino zuhause statt, und seien es nur Dreharbeiten vor der Haustür.
Kommentare zu diesem Teamkolumnenbeitrag
Den Übergang zum Thema "Verschwörungstheorie" kann ich nicht so wirklich nachvollziehen, da hättest Du vielleicht die Rolle des Fernsehens oder der Flüsterkette, etc. mit ins Spiel bringen sollen, allerdings bin ich sowieso der Meinung, dass es in obigem Beitrag unangebracht ist, den Ansatz zur Entwicklung des Kinos hättest Du stattdessen intensivieren können.