Film & Fußball

Eine cineastische Mannschafts-Kolumne


Die Kolumne des Teams " Film & Fußball"

Montag, 08. Juli 2024, 12:14
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Außerdem im Kino gesehen - Folge 13: Ein Kinobesuch sei teuer, sagt man

von  Dieter_Rotmund


Ein Kinobesuch sei teuer, sagt man. Mit Cola und Popcorn ist man dann schnell 20 Euro los, sagt man (manche reden auch schon von 25 Euro). Und dann noch Parkgebühren, sagt man, und die Kinder, usw. usf.
Stimmt das? Ich sage: Nicht, wenn man mit offenen Augen durch die Kinolandschaft seiner Heimat geht. Da gibt es massenhaft Angebote für kostenloses oder rabattiertes Kinovergnügen. Ich habe z.B. eine Fünferkarte, das mich in einen Kino den Genuss nur 6 Euro kosten lässt, egal um welchen Film es sich handelt, um welche Uhrzeit er startet und an welchen Wochentag. Von zwei anderen Kinos habe ich Stempelkarten, die mir ab eine gewissen Anzahl von dort geguckten Filmen eine Freikarte ermöglichen. So muss man von jeder Einzelkarte rein rechnerisch noch ein bis zwei Euro abziehen. 
Einige kleinere Open Air Kino-Veranstalter verlangen gar keinen Eintritt, weil hässliche Bauzäune auch Geld kosten. Sie setzten auf den Getränkeverzehr und wählen Filme, die gut sind, der Verleih aber nicht viel dafür verlangt. Oder man macht 'ne Sneak draus, das ist grundsätzlich billiger für den Veranstalter. 
Aber ganz umsonst gibt es ebenfalls viele Angebote. Meist von Kooperationspartnern des Kinos, die ein bestimmtes Thema anstoßen wollen. Danach wird oft zum Filmgespräch gebeten, da muss man aber nicht teilnehmen. Ich bin da auch schon oft direkt nach Filmende bei solchen Kooperationen gegangen, ist kein Problem. Im Herbst startet wieder fast bundesweit das "Europäische Filmfestival der Generationen" mit Filmen, da kostet der Eintritt nie etwas. Kürzlich zeigten sie so eine Al-Gore-Klimawandel-Doku auf einen Klimawandel-Festival. Eintritt frei. Vielleicht zeigt man auf Neonazi-Treffen für lau alte Leni-Riefenstahl-Filme? Ist nur so eine Idee ...

Und, und, und, man muss ja nicht zu den Neo-Nazis gehen, sondern nur mit offenen Augen in das lokale und regionale Kulturprogramm schauen. Ich habe auch schon mal, als ich noch viel jünger war, mir Kinoerlebnisse quasi "geklaut" - aber das will ich nicht so öffentlich kundtun, wie genau das funktioniert. Vielleicht habe ich ja mal wieder Spaß daran. 
Nun, was man nicht gratis kann, ist, sich die aktuellen Kino-Blockbuster im Multiplex-Kino anzusehen - aber halt, es gibt doch auch noch den Kulturpass, der alle gerade erwachsenen gewordenen Menschen viele kostenlose Multiplex-Kinobesuche erlaubt (gilt auch fürs Programmkino, übrigens). 
Also ist das Quatsch, das mit dem Vorurteil, ein Kinobesuch sei teuer, beziehungsweise gilt es nur für die Doofen? Nun, was es auch immer kostet, man kann an einem Film im Kino auch so viel Freude haben, dass man hinterher sagt: Scheißegal, was es gekostet hat, das war es mir wert!
Ist das nicht schön?

Außerdem im Kino gesehen: Kinds of Kindness (USA/UK/IRL 2024).

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