Aufgespießt

Unverschämtheiten aus Politik, Promiszene und Alltag


Die Kolumne des Teams " Aufgespießt"

Dienstag, 10. Februar 2009, 00:58
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Am Haken

von  AlmaMarieSchneider


Das Jammern der notleidenden Autoindustrie ist auf fruchtbaren Boden gefallen. Abwrackprämie heißt das Zauberwort, das tausende von willigen Neukäufern in die Niederlassungen der Autohändler treibt. Für 600 000 Fahrzeuge sollen die vom Bund zur Verfügung gestellten Mittel reichen, dann ist allerdings Schluss oder doch nicht?
Was, wenn Manager der Autoindustrie den von Steuergeldern angeschobenen Absatz als ihren neuen Erfolgs-Prämien-Topf entdecken? Bisher wurde er immer zuverlässig durch den rechtzeitigen Abbau von Arbeitskräften gut gefüllt. Diese menschliche Spiel- und Verfügungsmasse für allerlei Managementexperimente machte das ohne Klagen und Widerspruch mit. Zeitarbeit oder das vom Staat geförderte rechtlose Arbeiterdasein begünstigt dieses asoziale Verhalten.
Sie haben es ja auch sehr schwer, unsere deutschen Manager. Ein gesättigter Markt in der zahlenmäßig abnehmenden Ober- und Mittelschicht der Bevölkerung, begrenzte Rationalisierungsmöglichkeiten und hohe Energie- und Rohstoffpreise lassen nur wenig Spielraum. Neue Ideen, die Energiekosten senken, die Umwelt schonen oder gar auch der immer größer werdenden ärmeren Bevölkerungsschicht Mobilität ermöglichen, werden angesichts des winkenden Exportes schnell verworfen. Kosten nur Geld und Ausgaben sind nicht Prämienfähig.
Nun ist der Export weggebrochen, die Erpresser-Botschaft ausgesendet, das Lösegeld bereitgestellt und die Betrogenen stürmen die Verkaufsfilialen um sich zumindest etwas von dem zurück zu holen, für das sie in den nächsten Jahren wieder teuer bezahlen müssen.
Den Managern ist das egal. Das Geldsäckchen füllt sich wieder und dann werden sie Schweizer.

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Kommentare zu diesem Teamkolumnenbeitrag

wupperzeit (58)
(10.02.09)
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 AlmaMarieSchneider (11.02.09)
@Friedhelm
Danke Friedhelm. Traurig ist das alles.

Lieber Andreas, Deiner Aussage nach wäre der neue Prämientopf schon entdeckt und Hartz IV Empfänger gehören zu den Nichtkonsumenten, da ist es logisch, daß man an deren Existenzminimum muß um davon noch etwas in sein eigenes Säckel zu füllen. Frage mich, wie lange sich Menschen wohl derart verladen lassen.

Liebe Grüße
Alma Marie
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