Platzhalter Leben

Erlebnisgedicht zum Thema Einsicht

von  Füllertintentanz

Und plötzlich stehst du leer
neben dem Leben,
von Fehlen begleitet.

Die Stille atmet schwer.

Träume ergeben,
vom Irrsinn besaitet,
Platzhalter.
Vom Anstand gezeugt,
der Logik gebeugt.
Sinnspalter.
Herz über Hirn gefallen
ins Kopfgeld deiner Weisung.

Nun hemmt der Löhnung Krallen,
den Weg der Füße Ballen,
zu hoch der Täuschung Preisung.

Distanz die sich in Stellung bringt
und elsterhaft von Unschuld singt,
hält keinem Ansturm stand,
der zart in jeder Regung wohnt,
erschöpft selbst noch im Zweifel thront,
bis an des Kerkers Rand.

Rückzug der im Anmarsch ist,
weil der Geist Gewissheit misst,
verspricht
passive Hirnaktivität,
durch Widersinn, der Starre lädt.
Zerbricht
der Sehnsucht Aufgebot,
trotz Laufschritt ist ihr Kern devot.

Vom Spiegel beäugt
und Schwäche gesäugt,
spannt sich der Bogen
von Reue gezogen.
Sie ist des Schweigens gar so satt.

Ihr Pfeil fällt Gründen in den Rücken,
schweißt Sinn und Nähe selbst aus Lücken,
denn Wehmut füllt der Zeilen Blatt.
Kein Vers wird je die Bürde schmücken,
denn dichter Abstand kann erdrücken.
Sie zieht ihr Gewicht
aus deinem Gesicht.

Doch bleibt auf immer unerreicht,
die Hand, die meiner Liebe weicht.


c./ Sandra Pulsfort

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Kommentare zu diesem Text

Elias† (63)
(17.04.06)
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 Füllertintentanz meinte dazu am 19.04.06:
Lieber Elias, leider kann ich das mit den grauen Haaren sehr schlecht kontrollieren... Doch wenn der Text deine grauen Zellen erreicht hat, so freut mich das wirklich. Mich erinnert der Titel gerade an das Kinderspiel: "Mein rechter rechter Platz ist leer, ich wünsche mir..." Wenn diese Spielchen auch oft schon lange her sind, so haben sich die Wünsche nicht unbedingt verändert.
Sei lieb gegrüßt, Sandra
zackenbarsch† (74)
(17.04.06)
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