Geschichte ohne Namen und Ende

Text zum Thema Vergessen

von  Omnahmashivaya

Es gibt nur noch einen Zeitungsausschnitt an der Pinnwand von ihm, von dem er sie so dann und wann angrinst und glücklich macht, wenn sie dort ist, wo dieser Zeitungsausschnitt hängt.

Sie hatte auch einmal so einen Zeitungsausschnitt an ihrem Magnetboard über dem Schreibtisch, musste diesen aber abhängen, weil ein rascher Flirt etwas gegen die Papierkonkurenz hatte...
Nun liegt dieses göttliche Stück Papier irgendwo zwischen Kritzeleien, Reklame, platten Pizzaschachteln, ihrem Vordiplom und anderem Altpapierkram. Ad Akta quasi. Gilbt und knittert vor sich hin. Unauffindbar

Suchen hat keinen Zweck. Gesucht hat sie viel zu lang, in sämtlichen Lebensbereichen.
Hat bei ihrem Chaosdasein eh keinen Sinn...

Der besagte Herr auf dem Zeitungsauschnitt war so plötzlich aus ihrem Leben verschwunden, wie er auftauchte. Unauffindbar, auf Nimmerwiedersehen. Wie ein helles Streichholzlicht in der dunkelsten Nacht, was dann sehr schnell wieder erlischt.

Man hätte damit eine ewige Kerze anzünden sollen. Aber nun ist es leider zu spät. Stattdessen hat sie es vorgezogen eine Dynamitstange anzuzünden mit dem nächten Streichholz, welches irgendwann wieder für sie angezündet wurde...

Fast wäre ihr die Person auf dem eben erwähnte Stück Papier egal gewesen und für immer in Vergessenheit geraten, doch manche Blätter wenden sich.

Ihre Oma sagte immer, man soll etwas riskieren, damit man etwas gewinnt. Verlieren kann man immer, aber wenn man es nicht ausprobiert, dann ist das eine verpasste Chance. Sie hat diese Chance verpasst.

Es gibt diesen Spruch, dass dieser Mensch dein Herz verdient hat, der es schafft, dir ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern, ohne großartig viel zu tun.
Und was hat sie getan? Statt sich für die Glückseligkeit des letzen Jahres zu bedanken oder irgendwann mal ihren stolzen Kopp aufzumachen, nur Ignoranz der Gefühle und teilweise Ignoranz seiner Person. Ziemlich dumm und feige.

Zugegeben, es wäre auch nicht einfach gewesen Jemanden, der auch im Nachhinein noch fast überall schlecht gemacht wird, Liebesgeständnis zu machen.
Sie hat ihn zwar auch in Schutz genommen, aber was sie je empfunden habe, hat wohl Niemand bemerkt.
Es wäre für alle Beteiligten wohl so unglaublich wie tanzende Marmeladenufos auf dem Sonntagsbrötchen.

So war das. Irgendwann hat sie aufgegeben und ihr Herz Jemanden geschenkt, der es nie verdient hat.
Nicht dem, der es entfesselt und augegraben hat, sonderm dem, der es erneut getreten hat...

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Kommentare zu diesem Text


 NormanM. (28.07.09)
Ich habe auch shcon so viele chancen verpasst, weil ich nie riskiert habe, was mich im nachhinein ärgert. Aber es ist auch nicht einfach, was zu riskieren, vor allem, wenn ich an situationen denke, wo ich riskiert habe und es so daneben ging, da hat man einfach angst, wieder zu riskieren, weil es dadurch auch noch schlimmer kommen kann.
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