Spiegelung

Gedicht

von  Traumreisende

Sieh, meine Sinne schlafen sich durch schwarzes Eis,
als würden sie sich nach verlornen Sonnen sehnen,
will meinen Atem tief in deine Hände lehnen,
doch immer wieder schweigen meine Tränen leis,
damit sie meinen Drang nach Leben zähmen.

Wie Schatten, die sich durch sich selbst erfrieren,
und mit geübtem Blick nur Dunkelheit ersehen,
als streifen sie es ab, die Lichter zu verstehen,
die den Trauerfrack mit Hoffnung modellieren,
so führt es mich, im stumm geprägten Gehen.

Sieh, meine Haut erbarmt sich ihrer selbst nicht mehr,
sie öffnet alte Wunden, um ihr Leid zu zeigen,
mein Mund verblutet an dem auferlegten Schweigen,
ein liebes Wort erfährt nur meine Gegenwehr,
und ich verzehre mich im dumpfen Reigen.

Doch unbeirrt zerrst du mich vor mein Spiegelbild,
biegst meine Hand zur Faust, anstatt sie mir zu halten,
damit ich sie erhebe gegen Wahngestalten.
Du formst das Lächeln mir zu einem hellen Schild,
in dessen Glanz sich Willen kann entfalten.



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Kommentare zu diesem Text

StefanP (58)
(30.01.07)
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 Traumreisende meinte dazu am 30.01.07:
schön wenn es so zu dir rüberkommt... es ist mir wichtig nach der tiefe auch die lichtungen auf den höhen zu sehen und zu zeigen..
lg silvi
Lyrine (43)
(30.01.07)
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 Traumreisende antwortete darauf am 30.01.07:
ja, es geht mir gut, aber die phasen kenne ich nur zu gut und es ist mir wichtig dem spiegelbild auch mal gehörig die faust zu zeigen

danke dir sehr für das besser gehen !!
lg
silvi

 Füllertintentanz (30.01.07)
Liebe Silvi, die vielen Stiche, Tränen, Zweifel und Schmerzen, welche unter, hinter und in jeder Zeile lieben tun beim Lesen weh. Sehr dicht gebündelt liegt der Schmerz in deinen Silben.
Die Idee, die Hand nicht zu halten, sondern beim Faustformen zu helfen gefällt mir gut. Doch lässt es in mir die Frage aufkommen, wie viel Kraft wohl in einer Faust stecken mag, die schon so viel Kraft kostete geballt zu werden?...
Nachdenkliche Grüße, Sandra

 Traumreisende schrieb daraufhin am 30.01.07:
heee du hast meinen lieblingssatz herausgehört !!
aber manche finger sind auch aus sturheit und eigensinn steif )

hab lieben dank du
silvi
urbinia (49)
(30.01.07)
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 Traumreisende äußerte darauf am 31.01.07:
es ist sicher der kampf der überwiegt, wie im leben. konnte die oberen zeilen doch nicht allein stehen lassen )

und den spiegel des meeres... ja!!! auf den habe ich lust, oh jaaa!!
irgendwann, irgendwann schaffen wir es, wobei es gerade in dieser zeit besonders schön dort ist, einsam, rau und klärend!

drücke dich fest
lg silvi

 michelle (08.02.07)
es tut weh !! lg
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