Goldmarie

Gedicht zum Thema Allzu Menschliches

von  Mondsichel

Du hast immer erst an die Anderen gedacht,
hast gemacht und getan was andere wollten.
Deine Bedürfnisse ganz hinten angestellt,
lieber zurückgesteckt, als andere zu enttäuschen.
So viele Sorgen, die nicht die Deinen waren,
spukten in Deinem Kopf herum.
Dein offenens Ohr war Dein Problem,
und raubte Dir Deine letzte Ruhe.

Du warst die Fleißigste von allen,
gingst mit gutem Beispiel stets voran.
Es war bald schon eine Selbstverständlichkeit,
und niemand dankte Dir so Dein Tun.
Hast Dich selbst mit Krankheit noch gebogen,
und jeder dachte: "Die macht das schon."
Wurdest ausgebeutet und Du hast getanzt,
nach der Laune Deiner Vorgesetzten.

Selbst daheim hast Du keine Ruhe gefunden,
denn hungrige Mäuler waren zu stopfen.
Alle hielten immer nur die Hände auf,
und Du hast die Taler regnen lassen.
Doch dann hat Dich eine Krankheit niedergestreckt,
warst an das Bett Deiner Überanstrengung gefesselt.
All der Rohbau den Du betrieben hast,
nahm sich nun seinen überteuerten Lohn.
Dein Leben schwand, so wie Deine Hoffnungen,
den Lebensabend in vollen Zügen zu genießen.

Ein kleines Blütenmeer schmückt Dein Grab,
das von unzähligen Tränen begossen wurde.
All Dein Schaffen hat sich nicht gelohnt,
niemand hats Dir gedankt.
Oh Goldmarie, Dein Herz war töricht,
zu glauben, dass später noch Zeit ist.
Um sich selbst auch mal etwas zu gönnen,
wofür Du in jungen Jahren niemals Zeit hattest.
Denn Du hast ja nur für andere gelebt...

(c)by Arcana Moon


Anmerkung von Mondsichel:

Wenn Du vergisst auch mal an Dich selbst zu denken und glaubst, dass morgen ja auch noch ein Tag für Deine Bedürfnisse ist, dann wird Dir das Leben schneller als Du denkst eine Lehre erteilen, durch die Du alles verlieren könntest, was Du noch nicht einmal hattest...

Im Urlaub sind neue Gedichte für "Die Farben der Dunkelheit" entstanden. Dies hier ist eines davon. Morgen gehts weiter :D

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