Die kleine Prinzessin

Kindergeschichte zum Thema Traum/ Träume

von  GillSans

Die kleine Prinzessin seufzte: " Ach das Leben ist so leicht! Mir fehlt es an nichts. Ich besitze wunderschöne Kleider, rosarote, pastellgelbe, sogar smaragdgrüne Unterwäsche und dazu farblich passende Schuhe! Meine Eltern sind die reichsten Menschen im ganzen Land. Sie erfüllen mir jeden Wunsch."
Nur einen Wunsch konnten und wollten sie der Königstocher nicht erfüllen. Die Prinzessin wünschte sich nämlich einen Indianerjungen als Freund. Einen der nach Leder stinkt und mit ihr jeden Morgen zum Fische angeln an den See geht.
(Natürlich auch zum Beeren pflücken in den Wald.) Und singend mit ihm am Abend um ein flackerndes Lagerfeuer tanzt.
"Mh," machte die Prinzessin jedesmal wenn sie daran dachte. Sie dachte eigentlich ständig daran.

Als die kleine Prinzessin eines Morgens voller Sehnsucht durch den Königsgarten schritt, entdeckte sie eine besonders schöne Rose und pflückte diese aus dem Beet.  Just in dem Moment stand ein Indianerjunge vor ihr. Er stank sogar nach Leder!

"Du bist aber schön!" seuftzte der Rotfußindianer...
"Du auch!" entgegnete die kleine Prinzessin und pflückte vor lauter Aufregung noch eine Rose und hielt sie dem Jungen unter die Nase.

Doch der Indianer verzog sein Gesicht. Er wollte die Rose nicht. "Warum pflückst du sie ab? Jetzt müssen sie bald sterben!" sagte er statt dessen.
Er erzählte der Prinzessin von den Blumen im Wald. Von alten Bäumen und dem großen Fluß. Von kleinen Schmetterlingen und von Dingen die wachsen müssen und die man niemals pflücken sollte.

Die kleine Prinzessin hörte aufmerksam auf die Worte des Rotfußindaner..... sie schaute auf die abgebrochenen Blumen in ihrer Hand.
"Zeigst du mir deinen Wald, die Blumen und die Schmetterlinge?"
Doch der Indianerjunge war plötzlich verschwunden.
Die Prinzessin hörte nur noch seine Stimme von Weitem flüstern: "Ich habe Dir bereits alles gezeigt! Mach die Augen auf!"

Die Prinzessin war sehr verwundert. Sie kniff ihre Augen zu. Dann riss sie sie wieder auf. So ging das ungefähr eine halbe Stunde. Bis ein kleiner Schmetterling auf ihrer Hand landete. Ganz zufällig. Oder hatte der Indianerjunge ihn geschickt?
"Bist du wunderschön!" flüsterte sie leise und betrachtete den Schmetterling von allen Seiten. Bis dieser wieder das Weite suchte.
Seit diesem Tag pflückt sie keine Blumen mehr. Sie macht die Augen auf!
Übrigens muss man dazu keine Prinzessin sein. Das ist das Schönste daran.

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Kommentare zu diesem Text

Vergißmeinnicht (48)
(12.04.07)
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 GillSans meinte dazu am 12.04.07:
Liebe Bettina, danke sehr für Deinen Kommentar und fürs Gefallen. Mir hat er noch nicht so recht gefallen, habe schwer überarbeitet.
Liebe Grüße,Dir ebenfalls einen herrlichen Tag, Ines

 Isaban (12.04.07)
Das Schöne ist, dass die Blumen keinen Unterschied machen, dass sie für jeden da sind und dass jeder sie finden kann, ob nun zufällig, oder weil er sich auf die Suche macht.
Eine niedliche Geschichte, Gill, in wunderschönen und tiefen Bildern. Setzt du sie ins Projekt?


Herzliche Grüße
Sabine

 GillSans antwortete darauf am 12.04.07:
Liebe Sabine,
ich danke Dir für Deinen Kommentar und die Empfehlung. Mir hat der Text noch nicht so toll gefallen, habe ihn nochmal überarbeitet, soll ich ihn trotzdem noch ins Projekt schieben.

Liebe Grüße, Ines

 Isaban schrieb daraufhin am 12.04.07:
Ja klar. Eine andere Wendung, aber gewiss nicht weniger gut und kindgerecht.
Schieb rüber, Schneggele.
Liebe Grüße, S.
StefanP (58)
(13.04.07)
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 GillSans äußerte darauf am 13.04.07:
Oh, ich danke Dir.....schau mal wie rot ich grad geworden bin
Liebe Grüße und ein wunderschönes Wochenende, Ines
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