Ich laufe durch eine Straße und sehe einen Mann, blutend im Rinnstein.
Ich stehe da und frage mich, was ich davon hätte, würde ich ihm helfen.
Er hätte mit Sicherheit etwas davon, schließlich geht´s ihm nicht gut.
Und die, die hier so rumstehen, wären bestimmt auch froh, würde ich ihm helfen.
Wenn ich wie er so daliegen würde, wäre ich es ja ebenfalls.
Jetzt habe ich schon ein schlechtes Gewissen, helfe ich ihm nicht.
Das hätte er an meiner Stelle wohl auch, denn eigentlich ist er ja genauso wie ich.
Eigentlich sind das alle Menschen, so wie er und ich.
Er ist doch im Grunde genauso verlassen.
Mutterseelenallein, wie ich.
Ich glaube ich brauche eine Frau, jemanden, der mich begleitet, mir die Hand hält und bei mir ist.
Und dann haben wir Kinder, viele Kinder, die zu uns aufschauen und sagen: "Wir lieben dich, Papa."
Irgendwann sind sie erwachsen, aus dem Haus und zurück bleiben nur wir zwei, meine Frau und ich.
Und schließlich sterben wir dann, jeder für sich.
So wie der Typ, der hier gerade vor meinen Augen verblutet ist.