der see

Text zum Thema Beziehung

von  pArAdoX

Du schlägst vor heute ein Spritztour zu machen. Wir liegen noch im Bett. Kuschelnd. Eigentlich habe ich keine Lust, aber lasse mich von dir überreden. Erstmal Frühstück im Bett. Ich stehe auf, koche Kaffee, back’ die Brötchen auf, alles auf’s Tablett stellen. Gemütlich essen wir und du sprichst davon, dass es so schön werden wird, raus zu fahren, an einen See, zu baden, uns zu sonnen. Deine Augen glitzern dabei und du strahlst vor Glück. Ich kann dir keinen Wunsch abschlagen, wenn du so schaust. Als wir mit unserem Früstück fertig sind, duschen wir und packen unsere Sachen zusammen. Als wir dann endlich im Auto sitzen, machst du laut Musik an, setzt deine Sonnenbrille auf, lässt deine nackten Füße aus dem Fenster hängen, sodass ich im rechten Rückspiegel nichts mehr sehen kann und bist so glücklich, wie ich dich schon seit Langem nicht mehr gesehen habe. Die Felder ziehen an uns vorbei, kaum ein Auto ist auf der Straße. Alles ist so schön, du kraulst mir den Nacken und guckst mich verliebt von der Seite an.
Nach ungefähr zwei Stunden kommen wir am See an. Wie erwartet ist kein Mensch in Sicht und wir haben die kleine Badestelle ganz für uns alleine. Da es ohne Klimaanlage furchtbar heiß ist, gehen wir auch erstmal ins Wasser. Der See ist angenehm kühl und wir schwimmen erstmal ein bisschen herum. Als wir uns dann an die Temperatur des Wassers gewöhnt hatten, fing ich natürlich an, dich zu ärgern, weil ich noch immer ein „Kindskopf“ bin. Sagst du zumindestens immer. Ich tauche also in’s Wasser, tauche unter dich und kam so wieder hoch, dass du auf meinem Rücken liegst. Halte dich an den Kniekehlen und an den Schultern fest, dein Kopf hängtrechts von meinem und du schaust mich erschrocken an. Dann drehe ich mich und du lachst aus vollem Halse: „NEIN, du Seemonster. Hilfe! Lass mich runter!“, schreist du. Ich drehe und drehe mich, „Soll ich dich wirklich runterlassen?“, frage ich und bevor du „Ja“ sagen kannst, hebe ich dich über meinen Kopf und schmeiße dich ins tiefe Wasser. Als du wieder auftauchst, musst du dich natürlich rächen, spritzt mich nass, springst auf mich rauf, stuckst mich und freust dich wie ein kleines Mädchen. Bevor du einen neuen Angriff starten kannst, halte ich dich fest, nehme dich in den Arm, sodass du dich nicht mehr bewegen kannst. Wieder lachst und kreischt du, ich bin so glücklich, drehe dich zu mir um und küsse dich. Küsse dich wahrscheinlich so, wie ich dich schon lange nicht mehr geküsst habe, weil du mich danach ganz verliebt anschaust. „Was ist denn los?“, fragst du mich, „Ich liebe dich“ – „Ja, das tust, aber warum küsst du mich so frisch verliebt?“ – „weil ich gerade unheimlich glücklich bin.“ – „Ich auch.“ Und während du das sagst, küssen wir uns wieder und gehen aus dem Wasser, legen uns auf unsere Decke und verbringen eine ungemein, wunderschöne Stunde miteinander.
Gegen Nachmittag essen wir noch etwas und reden viel über unsere Zukunft, wie schön alles werden wird. Die ganze Zeit über schaust du mich verliebt an, ich streiche dir durch dein Haar. Dann albern wir noch rum, machen jede Menge Fotos und ich klettere auf einen Baum.
Der Abschluss dieses schönen Tages ist ein hinreißender Sonnenuntergang und Glückstränen deinerseits. Weil wir wissen, dass es heute noch regnen sollte, packen wir nun langsam unsere Sachen und fahren wieder nach Hause.


Anmerkung von pArAdoX:

entstanden: Juni und September 2007

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