aufbäumen

Gedicht

von  Traumreisende

Nun bin ich wie ein Winterbaum,
der seine schwarzen leeren Äste streckt,
ganz zaghaft nur noch mit den Nebeln neckt
und doch es bleibt der Erde Traum,
in dem die Kraft zum Leben steckt.

Das Farbgewand gab ich dem Wind
und all die Lieder aus den warmen Zeiten,
um inn`re Ruhe in mir auszubreiten,
ich ward vom Sommersatten blind,
von blau getünchten Himmelsweiten.

Das Eis bedeckt nun meine Zweige
und schließt mich schützend in mich selber ein,
die äußre Kälte bricht den letzten Schein,
damit das Laute endlich schweige,
so wird aus Leere neues Sein.


.


Anmerkung von Traumreisende:

Und nun auch mit klangwichtelei von Souldeep.
ich freue mich riesig darüber!!

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Kommentare zu diesem Text


 franky (05.12.07)
Guten Morgen liebe Silvi,

Bist aus der Asche des Schweigens wieder aufestanden;
Es tut gut dich wieder mal zu lesen.
Diese Zeilen klingen in mir nach:
"Das Farbgewand gab ich dem Wind
und all die Lieder aus den warmen Zeiten,
um inn`re Ruhe in mir auszubreiten,"
Doch nun sehe ich dich im schmucken Kleide,
Wir wollen diese Dunkelheit des Schweigens
durch warmes Kerzenlicht vertreiben.
Schicke dir viele Lichtgedanken
Franky:())

 Traumreisende meinte dazu am 06.12.07:
du lieber, ja manchmal und manches brauch seine ruhezeit und die bäume machen es un so gut vor, da auch etwas positives drin zu sehen.

dir einen lieben nikolaus
mit umarmung
silvi
Herzwärmegefühl (53)
(05.12.07)
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 Traumreisende antwortete darauf am 06.12.07:
he, das ist ja ein richtiges kleines wichtelgedicht!!!
hab dollen dank
ja so fühlt man sich geschützt
lg silvi

 Isaban (05.12.07)
Schön ist es, Silvi und Melodie hat es.

Das durchgezogene Reimschema a b b a b singt mit, wobei V 1,3 und 4 jeweils 4-hebig sind, V 2 und 3 5-hebig, was keine Monotonie aufkommen und die Melodie ein wenig unruhiger werden lässt, wie ein letztes Aufflackern vor der großen Müdigkeit.

Ich mag diese zärtlichen Winterbilder, vielleicht gerade, weil ich ihn selbst zur Zeit ganz anders sehe.

V 11 zeigt den einzigen Trochäus, also den einzigen Vers, der betont begonnen wird. Vielleicht stellst du einfach ein "das" davor, dann passt es wieder.


Liebe Grüße,
Sabine

 Traumreisende schrieb daraufhin am 06.12.07:
liebe sabine, das beeindruckt mich jedes mal. ich schreib nun schon fast vier jahre, aber ich verstehe das eigentliche im hintergrund garnicht und die bezeichnungen bringen mich immer zum staunen. irgendwie will nur der bauch und nicht wie sonst das hirn, dabei bin ich ein absoluter zahlenfan.
und auch mein bauch wollte da ein das hinsetzen, aber irgendwie war ich der meinung es der silbenzahl zu opfern, so mit dem das ist es für mich selbst viel natürlicher, also muss die ganze zauberformel von der metrik doch einen schlüssel tragen, der weitaus größer ist als so ein paar silben.

mit dem wechsel der zeilenlänge hab ich gern gespielt, weil es in mir mehr klang, wenn es dann auch noch spannung hervorbringt schööön

tja das winterbild.. ich liebe wärme und es ist so garnicht meine jahreszeit, aber seit ich mit em malen begonnen habe bin ich jedesmal aufs neue begeistert, diese wie kleine schwarze federn stehenden bäume im morgengrau anzusehen.

dir einen ganz lieben gruß und großes danke!!!
silvi
Tatzen (28)
(05.12.07)
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 Traumreisende äußerte darauf am 06.12.07:
lieber daniel, sehr sehr genau auf den punkt dessen gebracht was meine worte zeichnen wollten, nein stimmt nicht, du hast es sogar noch intensiver gesagt!
da zeigt uns die natur wieder enmal etwas das sehr wohl auf etwas in uns selber zeigt.
dir dollen dank und einen lieben nikolausgruß
silvi
Balu (57)
(05.12.07)
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 Traumreisende ergänzte dazu am 06.12.07:
lieber balu, deine worte haben mich sehr berührt, denn sie treffen genau.
sich auf das minimalste konzentrieren,um zu "überwintern" ja genau so fühle ich mich gerade, die tretmühle des alltags zermürbt gerade sehr und dann ist es um so wichtiger einen blick auf die ruhenden kräfte zu haben oder eben genau die wichtigkeit dieses rückzuges zu betrachten.

dich fest drückend
und einen kleinen schokomann in den stiefel legend
lg silvi

 DariusTech (10.12.07)
Der Winter ist der kleine Tod des Jahres, aber der Frühling ist die große Geburt. Ein wunderschön fließender und kraftvoller Text.
lg Darius
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