Prolog

Prolog zum Thema Liebeszauber

von  Omnahmashivaya

Madruschka hatte ihre Finger im Spiel. Immer und immer wieder. Sie war eine erfahrene Hexe, jung von Jahren, doch ihre Seele war schon sehr alt. Älter als die meine und stockdunkel wie die Nacht. Sie gehörte zu jenen Hexen, die das Leben hassten und Alles zerstörten, was auch nur im Geringsten mit Wärme und Liebe zu tun hatte ...

So nahm sie mir auch meinen Gebliebten. Ihn, den ich liebte und vergötterte. Im späten Sommer begegneten wir uns nach Jahren wieder, die Sterne leuchteten für uns, die Heide blühte, die Wölfe heulten und die Vögel sangen uns Lieder. Es war eine kurze, intensive schöne Zeit, doch bald zogen die dunkelgrauen Wolken auf. Es war nicht der Herbst, der seine Schatten über uns warf. Es war eine dunkle Macht. Die Macht des Hasses. Madruschkas böser Zauber ...

Sie gab ihm das Pulver. Jenes weiße Pulver - so rein wie Schnee. Er nahm es zu sich am Morgen unseres letzten Tages.

Die Nacht schon klagte er über Schmerzen im Bein. Madruschka säuselte ihm im Rausche, dass ich nicht gut für ihn sei. Der Schmerz im Bein sei ein Beweis dafür ...
So kam es, dass sich unsere Wege trennten. Und als er sich abwendete, da liess der schmerz in seinem Bein nach.

Ich sehe Madruschkas bösen Augen noch blinzeln. Sehe noch ihre rotlakierten knochigen Hände hinter der moosbewachsenen Mauer Flüche in die Richtung meines Gebliebten pfeffern.

Nun war ich wieder allein. Traurig und allein und durch das gebrochene Herz nicht weiter fähig, meine zarten Schwüre der Liebe zu nutzen. So blieb mir nur die Hoffnung auf die Hilfe der guten Macht des Mondes, der Sonne und der Sterne. Die Hoffnung auf die Hilfe vom Wind, der meine Botschaft und die Wahrheit irgendwann zu ihm bringen würde. Und die Wunschtraumerfüllung, irgendwann wieder in den Armen meines Geliebten zu sein.

Aber er war verwunschen und verwandelt. Durch das Zauberpulver und die böse Macht.

Ob die Liebe stärker sein wird, würde ich erfahren, wenn ich das Kraut gefunden habe, was den Zauber besänftigt. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg.
Es werden viele Monde vergehen. Ich darf nicht zurückblicken. Die Zeit wird knapp. Ich muss los ...

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Kommentare zu diesem Text


 NormanM. (15.01.08)
Hallo,

der roman klingt interessant und spannend. Ich würde diesen teil aber nicht als prolog verwenden, sondern richtig ausführlich erzählen.

Lg Norman
Laurin_Almdudler (57)
(15.01.08)
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 LotharAtzert (28.08.16)
O das wurde ja an meinem Geburtstag veröffentlicht. Ein magischer Tag ... Schreib doch mal an einem 14. Januar weiter ... vielleicht 017?
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