missend

Gedicht

von  Traumreisende

Und als ich dem Schicksal einmal sagte:
„Von dir  erwarte ich schon lang nichts mehr.“
Da wurd’ es leise in mir und auch leer,
weil ich das Nichtmehrwarten schon beklagte.

Es scheint vorüber gehen Schmerz und Fragen
irgendwann, wie eine dunkle Welle
und dann wünschen wir uns dabei Schnelle,
dass wir im Langsamfallen nicht verzagen.

Ja, fast schon üben wir die Kunst des Leidens,
können abgeklärt darüber sprechen,
ziehen Mauern, um nicht zu zerbrechen,
sind talentierte Schergen des Vermeidens,

das eigentlich blockiertes Leben ist.
Denn dem Gefühl kann keiner Grenzen bieten,
welch sehnend Herz hört schon auf die, die rieten?
Wie hab ich doch den Sturm in mir vermisst!



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Kommentare zu diesem Text

steinkreistänzerin (46)
(25.03.08)
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 Traumreisende meinte dazu am 27.03.08:
he du liebe, ich glaub schon, dass da viel hin und her als gesprächsgrundlage stecken kann, denn selbst in den einzelnen strophen spüre ich für mich ein hin und her, zum einem nichts mehr zu wünschen, dann wieder wünsche vermissend, dieses resignation, die fern der farben ist... ja, man sagt zwar es geht in gelassenheit, aber...

dich lieb grüßend mit immer etwas sturm in der hosentasche.
silvi

 souldeep (25.03.08)
ja, silvi, da könnten wir sehr lange und ausgiebig
darüber philosophieren, dessen bin ich mir gewiss!
ein nahrhaftes stück, dass du hier anbietest - und
ich beiss gern mal rein.
:)))

du sprichst vom ewigen weiterwollen, andereswollen,
das uns menschen oft unzufrieden sein lässt...
von so tiefer enttäuschung, die uns lehrt, dass die
erwartungen überzogen waren - und doch der hunger
ans leben berechtigt ist.
wir verstehen miss und verbarrikadieren uns so arg,
dass wir uns selbst einsperren - und lassen leben
unerfüllt verblassen...
es kann nicht sein, dass schmerz in gefühlslosigkeit
zwingt - es muss ein fegen über alles und vernichten,
was wir uns selbst ungut sind.

:)
ich könnt noch mehr - lass es aber und spar es mir
auf ein mündliches...vielleicht im atelier?!
;)
von herzen
kirsten

 Traumreisende antwortete darauf am 27.03.08:
oh ja, das wäre schön, aber ich warte noch, bis es etwas wärmer wird, dann können wir abends beim reden über die wiesen schauen.

und ja... es stumpft ab, dabei kastrieren wir uns nur selbst!!
ich habe gern hunger, dann schmeckt das essen noch mehr

ganz liebe umärmelgrüße
silvi

 franky (25.03.08)
Hey liebe Silvi,

"und dann wünschen wir uns dabei Schnelle,
dass wir im Langsamfallen nicht verzagen."
An dieser Stelle bin ich ständig hängen geblieben;
Dabei wünschen wir uns auf die Schnelle...
Vielleicht auch mal langsam zu steigen;
Lassen wir uns nicht vom Leben
wie dürre Blätter vor sich her treiben,
steigen wir auf die Angebote der Neugierde;
Lauschen wir den Blumenflüsterer,
es könnte was Brauchbares unter seinen Weisheiten sein.
Wir sind im Leben einem ständigen Steigen
und fallen ausgesetzt.
Stürme sind wie Besen, auf den wir zum Licht reiten sollen.
Ein wunderschönes Gedicht, es regt zum Denken an
und da hast du ein großes Tor geöffnet...
Umarme dich
und drücke dich du da in Berlin
Franky aus dem Stürmischen Vol.

 Traumreisende schrieb daraufhin am 27.03.08:
Stürme sind wie Besen, auf den wir zum Licht reiten sollen.

hach duuuuu
das ist so ein wunderbares bild, das genieße ich aus vollem herzen... und sehe mich schon haareflatternd windreiterin spielen... ja, das ist wunderbar.

dich herzlich umarmend
silvi

 DariusTech (25.03.08)
...das Vermeiden, das eigentlich blockiertes Leben ist... das kenne ich nur zu gut... wie gut tut es dann den Sturm wieder zu spüren!
lg Darius

 Traumreisende äußerte darauf am 27.03.08:
wie wahr wie wahr, eine der mir wichtigsten Aussagen!!
und dir dir auch eine dolle briese sturm..
alles liebe zu dir
silvi
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