Perspektive

Kurzgeschichte zum Thema Flucht/ Vertreibung

von  Strobelix

Von meinem Aussichtspunkt auf einem Turm sah ich hinab auf einen Platz mit quadratischen Platten unterschiedlicher Farben. Er war streng geometrisch gestaltet. Die Ruhe, die von ihm ausging war mir unheimlich.
Da sich auf dem Platz nichts rührte, entschied ich mich, den Turm hinunter zu steigen. Davor stand ein Pferd, an dem ich ohne zu zögern vorbeiging, weil ich ohnehin nicht reiten kann.
Dahinter hatte ich vorher einen unbeteiligt wirkenden Läufer stehen sehen. Ich ging erst auf ihn zu, wollte aber gerade jetzt mit niemandem sprechen. Unentschlossen was ich vorhatte, bog ich nach rechts ab und ging zwischen schweigend herumstehenden Bauern hindurch auf den freien Teil des Platzes.
Ich ließ meinen Blick einmal rundum schweifen, fühlte mich jedoch beobachtet. Die Situation wirkte zwar nicht bedrohlich auf mich, aber ungemütlich. Das war nun Grund genug für mich den wenig einladenden Platz zu verlassen. Ich wollte mir keine weiteren Gedanken machen und fliehen.
Zwischen den beiden Reihen der Bauern, die an den gegenüber liegenden Rändern des Platzes standen, lief ich mit gesenktem Kopf hastig davon.
Bis ich vom Schachbrett fiel ... und aufwachte!

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Kommentare zu diesem Text

mbkreativ (61)
(27.06.08)
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 Strobelix meinte dazu am 28.06.08:
Hallo Moni,
danke für Deinen Kommentar. Das kann ich nachvollziehen: Wenn Du zu früh auf bei der Idee Schachbrett warst, ist der Schluß keine Überraschung.
Vielleicht hast Du an meinem Text "Reise ins Dunkel" mehr Spaß - mich würde Deine Meinung sehr interessieren.
Danke auch für Deine Geburtstagsgrüße, viele Grüße,
Thomas
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