Sturzdackel

Geschichte zum Thema Idee(n)

von  Soshura

Es war eimal ein Hund. Ein Dackel, um genauer zu sein. Jene mit den krummen kurzen Beinen, Schlappohren und dem Blick, dem .... genau, dem! Also, der Dackel hatte sich kastrieren lassen. Er war es leid, dass seine viel zu großen Hoden ständig eine Furche in den frisch gemähten Rasen zogen. Und natürlich trug er nun einen jener Trichter um den Hals. Diese großen, hässlichen, weißen Dinger, die aussehen, als müsste man sich zusätzlich eine zwei Meter breite Krawatte zulegen. Nicht um sie umzubinden, sondern sich dahinter zu verstecken.

Nun war zwar das weg, was juckte, aber das jucken nicht. Der Arzt meinte noch, dass frische Luft gut tue und den Heilungsprozess beschleunige. Also ging der Dackel los und besorgte sich einen Schirm. Einen mit Automatik, weil er mit seinen tollpatschigen Pfoten immer Probleme beim Aufspannen hatte. Die weiße Krempe verhalf ihm am Flughafen problemlos zu einem Posten als Flugbegleiter in einer einmotorigen Provinzausflugsmaschine mit vier Rädern, die selbst beim Höhenflug nicht eingezogen werden konnten. Aber das war egal.

Frischluft, der Gedanke tat gut. Unser Dackel verließ, den Regenschirm zwischen den Pfötchen, in luftiger Höhe das bodenlose Gefährt und begab sich augenblicklich in einen Zustand des freien Falls. Schnauze in Krempe zuvorderst und hintendran weniger Luftwiderstand als vor dem Arztbesuch. Der Schirm zusammengeklappt, weil der Genuss der Schwerelosigkeit ihn reizte.

Hui, war das grandios. Die Bäume, die Häuser ... alles sah aus, wie auf dem Eisenbahnbrett der TT-Eisenbahn, die er nie hatte. Und da, die Menschen und die Hunde ... sie sehen aus wie Ameisen. "verdammt, ich könnte wetten ... "

Die Trichterkrempe verhinderte, dass sich der Dackel das Genick brach. Der Dackel stand kopfüber mit der Schnauze in und auf der Krempe, welche sich einige Zentimeter in den Asphalt bohrte und ... hielt. Unglücklicherweise war ihm jedoch so schlecht, dass er kotzen musste und erstickte an seinem Erbrochenen, während vorübergehende Passanten herzlich über dessen finale Akrobatik lachten. Schließlich ist es ein amüsanter Anblick, wenn die kurzen, krummen Beine in der Luft herumfuchteln.

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Kommentare zu diesem Text

Easy (32)
(12.11.18)
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 Soshura meinte dazu am 30.11.18:
Hallo Easy,

danke für Deine Empfehlung. Ich bin froh, kein Flugbegleiter zu sein.

viele Grüße

Peter
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