Quetiapin

Expressionistisches Gedicht zum Thema Erkenntnis

von  püttchen

Auf einmal öffnet sich die Welt
hebt ihren grauen Schleier
und lässt hinter ihr Geschehen
meine Blicke gleiten

Was früher trüb und dunkel war
erscheint nun klar und hell
ich fühl mich glücklich nun gestimmt
und brauch mich nicht mehr fürchten

Ihr Licht durchdringt mich
bringt mich zum leuchten
und füllt die Leere
die ich seither in mir trage

Endlich verstehe ich das Sein
folge der süßen Herzensstimme
es gibt kein Dunkel und kein Aus
ab heute ist es Tag

Beschwingt von meinem Glücksgefühl
öffne ich die Augen
stehe mit meinen nackten Füßen
auf weißen Fliesen

Lächelnd leg ich meine Arme
um mein weißes Nachtgewand
und blicke voll Erkenntnis
in das grelle Neonlicht

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Kommentare zu diesem Text

Misanthrop (31)
(03.09.08)
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 püttchen meinte dazu am 06.09.08:
danke misa!

 Seelensprache (03.09.08)
An mancher Stelle mag mir nicht klar werden, was Ironie und was Wirklichkeit ist. Wie tatsächlich Quetiapin wirkt, weiß ich nicht. Ich lese deinen Text mit der notwendigen Ironie und ich bin begeistert ...
Da stellt sich die Frage, was soll das ganze Vollpumpen mit Neuroleptika eigentlich? Was verspricht man sich davon - langfristig? Na ja, aber ich weiß gar nicht, ob das ein Thema ist, das du damit ansprechen wolltest. Ich danke dir auf jeden Fall für den Text!

 püttchen antwortete darauf am 06.09.08:
du liegst ganz richtig. ich finde es bedauernswert, dass glücksgefühle in dieser welt mit medikamenten herbeigeführt werden müssen. der text ist reine ironie. langfristig verspricht man sich nicht mehr als den tot des eigenen bewusstseins. zumindest bewirkt es nicht mehr. vielen dank für deinen kommentar!

 Seelensprache schrieb daraufhin am 06.09.08:
hast du eigene Erfahrung damit gemacht? Ich denke es ist einfach eine Hilflosigkeit der Mediziner und Psychologen, die Neuroleptika attraktiv machen. Es ist relativ primitiv zu untersuchen, welche Neurotransmitter, welche Wirkung haben, doch es ist schwer einem Menschen aufrichtig und mit der notwendigen Liebe zu begegnen....

 püttchen äußerte darauf am 07.09.08:
nein, ich habe keine eigenen Erfahrungen damit gemacht.und ich denke das eben diese notwendige fehlende liebe und verständnis das problem sind. nicht nur das der ärzte, sondern auch der gesellschaft. natürlich sind neuroleptika nur eine frucht der hilflosigkeit, aber dennoch habe ich das gefühl, dass andere versuche einem menschen zu helfen hinten anstehen und der griff zu neuroleptika immer der erste und einfachste ist und das finde ich sehr schade... danke für deine worte, seelensprache
Misanthrop (31) ergänzte dazu am 08.09.08:
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 püttchen meinte dazu am 11.09.08:
oftmals sind aber neuroleptika auch für diese menschen zu stark und helfen ihnen nicht normal durchs leben zu gehen, sondern schränken sie in ihrer gefühlswelt ein. der text ist aber auf solche treffend, die keine affektiven störungen zeigen. danke für deinen kommentar.
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